tag:blogger.com,1999:blog-45259621165450390852024-03-14T03:06:28.674-07:00IROKKInformationen der Initiativgruppe zur Rehabilitierung der Opfer des kalten Krieges. Petition an den Deutschen Bundestag zur Aufhebung des KPD-Verbotsurteils.Unknownnoreply@blogger.comBlogger48125tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-21397312170786496812017-09-18T11:40:00.002-07:002017-09-18T11:40:38.020-07:00Schwur von Buchenwald verteidigen<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
DKP zum Prozess der Antifaschistin Silvia Gingold gegen das Land Hessen<br />
<br />
Am kommenden Dienstag verhandelt das Verwaltungsgericht Kassel über die Beobachtung der Antifaschistin und Friedensaktivistin Silvia Gingold durch das hessische Landesamt für Verfassungsschutz. Silvia Gingold engagiert sich in der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN–BdA) und im Kasseler Friedensforum. Sie ist Tochter der bekannten antifaschistischen Widerstandskämpfer Ettie und Peter Gingold und will erreichen, dass der sogenannte Verfassungsschutz sie nicht mehr überwacht und die über sie gespeicherte Informationen endgültig löscht. Dazu erklärt Patrik Köbele, Vorsitzender der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP):<br />
<br />
„Das Vorgehen des Inlandsgeheimdienstes ist vollkommen inakzeptabel. Der selbsternannte Verfassungsschutz, der nicht nur im Fall des neofaschistischen Terrornetzwerkes NSU mit Neonazis paktiert und rechte Netzwerke gefördert und mit aufgebaut hat, hat keinerlei Recht, Nazigegner und Demokraten zu überwachen. Nach wie vor und aller Skandale zum Trotz fühlt sich der Geheimdienst jedoch noch immer verpflichtet, gegen die politische Linke mobil zu machen und diese zu diffamieren.<br />
<br />
Im Verfahren ‚Silvia Gingold gegen Land Hessen‘ hat der Verfassungsschutz etwa erklärt, dass es verfassungsfeindlich sei, sich auf den Schwur der Häftlinge von Buchenwald zu berufen. Zur Erinnerung: 1945 schworen die Häftlinge des KZ Buchenwald, die sich selbst befreit hatten: ‚Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.‘ Sie zogen die Lehre aus der deutschen Geschichte: Solange die Banken und Konzerne die Macht haben, gibt es auch die Gefahr, dass sie zum faschistischen Terror übergehen. Der sogenannte Verfassungsschutz dreht das Ganze nun um. Er wirft Silvia Gingold und der VVN/BdA vor: Sie ‚bezeichnet den Kapitalismus als eigentlichen Urheber des Faschismus (…). Konkludent lehnt der Verband (VVN/BdA) also die ‚kapitalistische‘, mithin freiheitliche demokratische Grundordnung ab.‘<br />
<br />
Damit erklärt der sogenannte Verfassungsschutz öffentlich, was wir wussten: Sein Ziel ist nicht die Verteidigung der Grundrechte, seine Aufgabe ist die Verteidigung des Kapitalismus.<br />
<br />
Die DKP ruft alle Demokratinnen und Demokraten dazu auf, das Erbe des antifaschistischen Widerstandes entschlossen gegen die Schlapphüte, Schreibtischtäter und die politischen Scharfmacher in der Landes- und Bundespolitik zu verteidigen. Unsere Solidarität gilt den Opfern der immer aggressiver werdenden staatlichen Repressions- und Diffamierungsstrategie gegen links.<br />
<br />
Würde der Inlandsgeheimdienst seiner Aufgabe, ‚extremistische Entwicklungen und Zusammenschlüsse‘ zu überwachen und zu bekämpfen, tatsächlich gerecht werden wollen, hätte er Grund genug zu aller erst in den eigenen Reihen aufzuräumen und sich selbst abzuwickeln.“<br />
<br />
Prozess: Dienstag, 19. September, 10.30 Uhr, Verwaltungsgericht Kassel (Tischbeinstraße 32, Raum 204)<br />
<br />
Begleitveranstaltung „Wen schützt der Verfassungsschutz? – Wer schützt uns vor dem Verfassungsschutz?“: 11 Uhr, in der Kunsthochschule Kassel (Menzelstraße 13–15, Nordbau, Eingang A)</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-31175841487900646572015-07-15T02:45:00.002-07:002015-07-15T02:45:20.301-07:00Berufsverbots-Opfer rehabilitieren!<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_QLQVE_a3AKI8TEloQSqYiDOjWB313yXjmtRuebiBKd17BOBfMwml-QV84oYSCiouZlsfphq_aEaUHTPE16XQXRD4SzthwicOPUxiyzEb1oQX_rDsi2FbzBvNODjTtIJCJWniPS_mjFQ/s1600/Berufsverbote.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="248" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg_QLQVE_a3AKI8TEloQSqYiDOjWB313yXjmtRuebiBKd17BOBfMwml-QV84oYSCiouZlsfphq_aEaUHTPE16XQXRD4SzthwicOPUxiyzEb1oQX_rDsi2FbzBvNODjTtIJCJWniPS_mjFQ/s400/Berufsverbote.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: xx-small;">Protest gegen Berufsverbote vor dem Landtag in Hannover, November 2012 - Bildrechte: UZ-Archiv</span></td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><br /></b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b>Am 11. März 2015 beschloss die Delegiertenversammlung der IG-Metall-Verwaltungsstelle Frankfurt am Main einstimmig folgenden Antrag an den 23. ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall:</b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die IG Metall fordert, dass in allen Bundesländern umgehend sämtliche Erlasse und Regelungen aufgehoben werden, die im Zusammenhang mit dem Ministerpräsidentenerlass vom 28. Januar 1972 (sogenannter »Radikalenerlass«) erlassen wurden. Gegenüber den von Berufsverbot Betroffenen ist eine entsprechende Entschuldigung vorzunehmen. Sie sind umfassend zu rehabilitieren und gegebenenfalls zu entschädigen. Der Vorstand wird aufgefordert, entsprechende Schritte bei den Bundesländern und Bundesbehörden einzufordern.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Der sogenannte »Radikalenerlass« wurde 1972 von den Ministerpräsidenten der Länder gemeinsam mit dem Bundeskanzler (Willy Brandt, SPD – Anm. d. Red.) beschlossen. Zur Abwehr von angeblichen »Verfassungsfeinden« sollten »Personen, die nicht die Gewähr bieten, jederzeit für die freiheitlich‐demokratische Grundordnung einzutreten«, aus dem Öffentlichen Dienst ferngehalten bzw. entlassen werden.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Mithilfe der sogenannten »Regelanfrage« wurden etwa 3,5 Millionen Bewerberinnen und Bewerber vom Verfassungsschutz auf ihre politische »Zuverlässigkeit« durchleuchtet. In der Folge kam es zu rund 11.000 Berufsverbots‐ und 2.200 Disziplinarverfahren, 1.250 Ablehnungen von Bewerbungen und 265 Entlassungen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Tausenden von Lehrerinnen und Lehrern, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, Briefträgern, Lokführern und in der Rechtspflege Tätigen wurde auf diese Weise die berufliche Perspektive genommen. Der Erlass diente nicht nur der Einschüchterung von aktiven Linken, sondern führte auch zur Einschränkung von Grundrechten wie der Meinungs‐ und Organisationsfreiheit, zu Duckmäusertum und zur Vernichtung vieler Existenzen. (…)</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Ende der 80er Jahre zogen die sozialdemokratisch geführten Bundesländer Konsequenzen aus dem von Willy Brandt später selbst eingeräumten »größten Irrtum« und schafften die Erlasse ab. (…)</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;">Die Berufsverbotepraxis stellt einen Verstoß gegen die »Charta der Grundrechte der Europäischen Union« von 2010 dar. Sie verstößt gegen die EU‐Antidiskriminierungsrichtlinie zur Schaffung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung vom 27.11.2000 ‐ 2000/78/EG und deren deutsche Umsetzung, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von 2006. (…)</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b>Sieh auch: <a href="http://www.jungewelt.de/2015/07-15/003.php">»Die Behörden machten Jagd auf Linke«</a></b></span></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-48013623180254570192015-07-15T02:30:00.000-07:002015-07-15T02:30:02.749-07:00 Gegen antikommunistische Repression wehren! Zur aktuellen Repression gegen die Verwendung des Logos der Freien Deutschen Jugend.<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWWArlqHXCZnIUNbXiRYuXtsghXIRCcU3Qi7FeyH7A1tJXiprPjtgFqIsCHqXwSPS4WmPTgx418MwybdWVoYXZXjLPP1SbcgClDMf6kIWHFl-a5EAW6sx2hOAUSvHgqbmM9D3osU9B620/s1600/FDJ_Soli.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiWWArlqHXCZnIUNbXiRYuXtsghXIRCcU3Qi7FeyH7A1tJXiprPjtgFqIsCHqXwSPS4WmPTgx418MwybdWVoYXZXjLPP1SbcgClDMf6kIWHFl-a5EAW6sx2hOAUSvHgqbmM9D3osU9B620/s320/FDJ_Soli.jpg" width="312" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b>Gemeinsame Erklärung der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) und der Sozialistischen Arbeiterjugend (SDAJ)</b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zur aktuellen Repression gegen die Verwendung des Logos der Freien Deutschen Jugend</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Polizei und Staatsanwaltschaft in München gehen seit Monaten verstärkt und willkürlich gegen Jugendliche vor, die sich mit dem Logo der historischen Freien Deutschen Jugend zeigen. In Berufung auf das westdeutsche Verbot der FDJ in den 1950er-Jahren fanden Hausdurchsuchungen und Festnahmen statt. Nun kommt es vor dem Münchner Amtsgericht zu mehreren Prozessen. Die aktuelle Repression zielt nicht auf einzelne, sondern richtet sich gegen alle fortschrittlichen und demokratischen Kräfte.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die FDJ gründete sich während der Zeit des deutschen Faschismus unter Jugendlichen im Exil. Zehntausende Jugendliche kämpften ab dem Kriegsende bis in die fünfziger-Jahre in der Bundesrepublik mit der Freien Deutschen Jugend gegen Militarisierung, Faschismus und Monopolmacht. Die Bonner Adenauer-Regierung duldete im Rahmen der Wiederbewaffnung keinen Widerstand und ging mit allen Mitteln gegen die FDJ vor. Sie fürchtete die Trägerinnen und Träger der Blauhemden, weil sie für ein demokratisches und entmilitarisiertes Deutschland eintraten. Verbot der Organisation, Verbot der Aktionen (u.a. eine Volksbefragung gegen die Wiederbewaffnung), Verfolgung der Mitglieder. Ein trauriger Höhepunkt war der Mord an dem Münchner Jugendlichen Philipp Müller durch die westdeutsche Polizei. 1954 bestätigte das Bundesverwaltungsgericht das Verbot.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Herbert Mies erklärt aus aktuellem Anlass: „Antimilitaristinnen und Antimilitaristen, Antifaschistinnen und Antifaschisten, Sozialistinnen und Sozialisten, Kommunistinnen und Kommunisten, wir haben uns unsere Organisationen nicht von diesem Staat vorschreiben zu lassen. Damals wie heute fordern wir, dass die antikommunistischen Verbote der FDJ und der KPD aufgehoben werden. Wir fordern die Einstellung der Prozesse gegen die Blauhemden mit dem Symbol der aufgehenden Sonne. Die Blauhemden sind ein Teil der deutschen Geschichte. Wir fordern Freiheit und Entschädigung für alle Opfer von politischer Repression!“ Herbert Mies, geb. 1929, war Vorsitzender der verbotenen westdeutschen FDJ und wurde mehrfach inhaftiert. Von 1973 bis 1990 war er Vorsitzender der DKP.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Essen, 20. Juli 2015</span></div>
<div>
<br /></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-78307831895975399412015-07-08T02:04:00.000-07:002015-07-08T02:04:01.759-07:00Wir trauern um Hans Canjé<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<br />
<div style="text-align: justify;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8ZDElf9W0MG1mmHT8qcU3sg5Jc4utXLvyZN2Oy1CGW5vP2LRR1tyi3zlRp-f5MwPe70RwHKAuMY0Ugh_SkqA41dl3E-GSfxIXfqD6YCLV5xvS0Spm8BKQ98yWM0irvmUX-1fpilHi8ck/s1600/Hans_Canj%25C3%25A9_trauer.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi8ZDElf9W0MG1mmHT8qcU3sg5Jc4utXLvyZN2Oy1CGW5vP2LRR1tyi3zlRp-f5MwPe70RwHKAuMY0Ugh_SkqA41dl3E-GSfxIXfqD6YCLV5xvS0Spm8BKQ98yWM0irvmUX-1fpilHi8ck/s320/Hans_Canj%25C3%25A9_trauer.jpg" width="223" /></a></div>
<br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Am Montag, dem 06. Juli 2015, ist nach schwerer Krankheit und doch unerwartet, Hans Canjé im Alter von 85 Jahren in Berlin verstorben.</span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Hans hat die Arbeit der Initiativgruppe zur Rehabilitierung der Opfer des kalten Krieges von Anbeginn begleitet und für die Aufhebung des KPD-Verbots von 1956 gestritten.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Insbesondere schrieb er, unter seinem Pseudonym Hans Daniel, zahlreiche Artikel in den Zeitungen junge Welt, Neues Deutschland und Unsere Zeit um auf das Anliegen </span>der <span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Initiativgruppe aufmerksam zu machen. Zuletzt im Januar schrieb er für uns eine Rezension über die Buchvorstellung "Im kalten Krieg" von Helmut Duffner.</span><br />
<br />
<br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Hans war stets optimistisch aber konsequent im Kampf für Gerechtigkeit, gegen Faschismus sowie für eine bessere und friedliche Welt.</span><br />
<span style="font-family: Arial;"><br /></span>
<br />
<span style="font-family: Arial;">Besonders engagiert war Hans Canjé auch im Verein der Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 e.V. (KFSR). Wir übermitteln unseren Freunden unsere herzliche Anteilnahme zum Verlust ihres treuen Mitstreiters und werden sein Andenken in Ehren halten.<br /></span><br />
<span style="font-family: Arial;">
</span></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-9377353768377132572015-06-02T09:17:00.000-07:002015-06-02T09:17:05.012-07:00„Nichts verlernt – Die zweite Karriere ehemaliger NS-Richter und Staatsanwälte bei der 4. Strafkammer des Lüneburger Landgerichts“<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJ8ndndtH53G0uoiQqd_U4CBIxB9RlHO3PEgP8Z1Ls8u-SA5b9t8F-Y5iBY3T4GygYEAW0YobIwiLFeQC_gSk4B1kX0qVS_8lovn-1yXm30yWN6bv1bJWGjOuXQcvX7cMoyaChJ3_Wl80/s1600/Lueneburger_Prozesse_2015.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJ8ndndtH53G0uoiQqd_U4CBIxB9RlHO3PEgP8Z1Ls8u-SA5b9t8F-Y5iBY3T4GygYEAW0YobIwiLFeQC_gSk4B1kX0qVS_8lovn-1yXm30yWN6bv1bJWGjOuXQcvX7cMoyaChJ3_Wl80/s320/Lueneburger_Prozesse_2015.jpg" width="224" /></a></div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: left;">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">VVN-BdA Lüneburg legt neue Schrift vor:</span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></b></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In einer neuen Veröffentlichung in ihrer Schriftenreihe widmet sich die Lüneburger VVN-BdA der Strafrechtspraxis der 4. Strafkammer des Lüneburger Landgerichts während der 1950er und 60er-Jahre. Hier strengte die Lüneburger Staatsanwaltschaft mehrere tausend politische Strafverfahren gegen (häufig vermeintliche) Mitglieder und Unterstützer der KPD an, unter ihnen viele Nazi-Verfolgte.</span></b></span></b></div>
<br />
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;"><i><br /></i></span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: large;"><i>„Oft hatte man den Eindruck, als wenn die (Lüneburger) NS-Staatsanwälte und - Richter nachträglich an den Opfern Rache nehmen würden, weil sie als Zeugen der Verbrechen der Nazi- Justiz und der SS aus den Höllen der Gestapo und der Konzentrationslager entkommen konnten.“ (Lutz Lehmann)</i></span><div class="western" style="text-align: justify;">
<br />
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Das
Lüneburger Gericht verurteilte mehrere hundert Angeklagte zu nicht
selten hohen Haftstrafen: Eine unvollständige Übersicht belegt für
142 Personen Haftstrafen von insgesamt 1.557 Monaten Gefängnis. </span>
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<br />
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Juristisch
begründet wurde der Kampf gegen den politischen Kern der damaligen
Widerstandsbewegung gegen die Restaurationspolitik der
Bundesregierung mit dem Strafrechtsänderungsgesetz („Blitzgesetz“)
und dem FDJ- und dem KPD-Verbot, „eine Waffe, die geschmiedet
wurde, um im Kalten Krieg zu bestehen“(Bundestags-Abgeordneter
Horst Haasler). </span>
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<br />
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Unter
den in Lüneburg Verurteilten der damals 24-jährige Journalist
Walter Timpe. Er hatte es gewagt, öffentlich gegen die
Wiederaufrüstung Stellung zu beziehen, über die Nazivergangenheit
einiger Bundesminister zu berichten und das Verbot der
kommunistischen Jugendorganisation FDJ zu kritisieren. Dafür wurde
er 1955 von Lüneburgs 4. Strafkammer des Landgerichts mit einem Jahr
Gefängnis bestraft. Sein Ankläger war Staatsanwalt Karl-Heinz
Ottersbach, der zuvor als Staatsanwalt beim Sondergericht Kattowitz
gegen jüdische und polnische Angeklagte gewütet hatte.</span></div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<br />
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">In dem
jetzt vorgelegten ersten Teil zu diesem Themenkomplex mit dem Titel
„Nichts verlernt – Die zweite Karriere ehemaliger NS-Richter und
Staatsanwälte bei der 4. Strafkammer des Lüneburger Landgerichts“
widmet sich die VVN-BdA ausschließlich dem prozessbeteiligten
Justizpersonal. Die Autoren untersuchen dabei im Einzelnen das
Nazi-Vorleben dieser Richter und Staatsanwälte als NSDAP-Mitglieder
und –Funktionäre und als „NS-Täter mit dem Dolch unter der
Robe“, sowie ihre relativ problemlose Wiedereinstellung in den
Justizdienst. </span>
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Als
„bewährte Justizbeamte“ mit ihren Erfahrungen u.a. an Kriegs-
und Sondergerichten waren sie für die politischen Prozesse gegen den
alten und neuen „bolschewistischen Feind“ prädestiniert und
erfüllten ihre Aufgabe zur Zufriedenheit des Justizministeriums,
eine Behörde, deren NS-Personalstruktur in einem gesonderten Kapitel
vorgestellt wird.</span></div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Die
funktionierende Kameraderie des Justizpersonals vom Landgericht bis
zum Ministerium wird besonders deutlich, wo es galt, die amtierenden
Richter und Staatsanwälte vor öffentlicher Kritik wegen ihrer
Nazi-Taten abzuschirmen. Belastende Dokumente wurden als
unglaubwürdig abgetan, überwiegend begründet mit ihrer Herkunft
von den DDR(„SBZ“)-Behörden. Den Tatvorwürfen gegen das
Justizpersonal wurde nicht ernsthaft nachgegangen, sondern im
Gegenteil gegen die Kritiker Anzeigen erstattet mit dem Hinweis auf
deren mögliche kommunistische Einstellung. Kam die Lüneburger
Justizbehörde wegen des öffentlichen Drucks nicht darum herum,
Verfahren gegen Bedienstete ihrer 4. Strafkammer aufzunehmen, so
wurden sie allesamt niedergeschlagen unter Zuhilfenahme zahlreicher
Verfahrenstricks der verschiedenen Behördenleiter bis hinauf zum
Justizministerium. Dabei praktizierten die Behörden eine Art
Selbstschutz: Würde auch nur in einem Fall ein Richter oder
Staatsanwalt Lüneburgs 4. Strafkammer verurteilt wegen seiner
NS-Mordtaten, so wäre das gesamte System der Immunisierung dieses
Personenkreises vor strafrechtlicher Verfolgung zusammengebrochen.
Die Justiz selber säße auf der Anklagebank. In diesem Sinne
kämpften Lüneburgs Richter und Staatsanwälte auch um den Bestand
ihrer eigenen Karriere, indem sie ihre schärfsten Kritiker zum
Schweigen brachten.</span></div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<br />
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Soviel
ist im historischen Rückblick sicher: Unter
demokratisch-rechtstaatlichen Gesichtspunkten hätte keiner der
benannten Richter und Staatsanwälte nach 1945 wieder in seinem alten
Beruf tätig werden können - schon gar nicht in politischen
Verfahren. In zwei oder drei Einzelfällen bestenfalls vorübergehend
als Verkehrsrichter.</span></div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, sans-serif;">Als
Konsequenz ihrer Untersuchung verweisen die Autoren auf die
gegenwärtige Politik: „Wir erhoffen uns mit der Vorlage dieser
Schrift eine rege Diskussion. Insbesondere soll sie zu einer
Neubewertung der Verfahren und Urteile beitragen, die die
beschriebenen Richter und Staatsanwälte zu verantworten haben. Denn
mit den Ansprüchen einer demokratischen Justiz sind sie unvereinbar.
Das wirft zwingend die Frage nach rückwirkenden Konsequenzen für
Justiztäter und –opfer auf! Zumindest im Sinne der Angeklagten und
Verurteilten müssen die damaligen Verfahren überprüft und muss
eine mögliche Rehabilitierung der Opfer angestrebt werden.“ </span>
</div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<br />
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif; font-size: large;"><b><span style="font-family: Arial, sans-serif;">Die
Schrift ist für 3,00 Euro zu erhalten im „Laden & Cafe Avenir“
im Heinrich-Böll-Haus, Katzenstraße Lüneburg, oder für 5,00 Euro
zu bestellen unter </span><span style="color: #0563c1;"><u><a href="mailto:vvn-bda-lg@web.de" target="_top"><span style="font-family: Arial, sans-serif;">vvn-bda-lg@web.de</span></a></u></span><span style="font-family: Arial, sans-serif;">
(einschl. Versandkosten).</span></b></span></div>
<div class="western" style="text-align: justify;">
<br />
</div>
<br />
<div class="western" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Times New Roman, serif;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: Arial, sans-serif;">P.
Asmussen</span></span></span></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-63858747545869224382015-01-29T04:31:00.000-08:002015-01-29T04:31:17.717-08:00Buchvorstellung "Im kalten Krieg" - Eine Zeitungsschau aus der Frühgeschichte des Kalten Krieges<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<h1>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: large;">Duffners »Mikrokosmos«</span></h1>
<h1>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: large;">Eine Zeitungsschau aus der Frühgeschichte des Kalten Krieges</span></h1>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Von Hans Daniel in <a href="http://www.jungewelt.de/">jungeWelt</a> 26.01.2015</span><br />
<span style="font-family: Arial;"></span><br />
<div style="text-align: justify;">
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Das Buch kommt mit dem schlichten Titel »Im Kalten Krieg« daher. Helmut Duffner, der Autor bzw. Sammler der darin enthaltenen Porträts und publizistischen Beiträge aus den Jahren 1950 bis 1968, spricht von einem »Mikrokosmos, gespiegelt in Zeitungsartikeln«. Die stammen allesamt aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet, der Rheinischen Post (RP) und der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Im Rückblick schon fast spannend zu lesen, was da in diesen frühen Jahren der BRD in der Provinzpresse an linientreuen Texten abgesondert wurde, etwa wenn es um die Wiederaufrüstung im Verbund mit dem nun etwas modifizierten Antikommunismus oder die Ost- und Deutschlandpolitik der Regierung in Bonn ging. Dabei stand auch die Regionalpresse – hier auszugsweise dargestellt und beschränkt auf Meldungen aus dem Jahr der militärischen Weichenstellungen, 1950 – Gewehr bei Fuß.</span></div>
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<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Am 28. Februar 1950 berichtete die WAZ, dass der ehemalige General der faschistischen Wehrmacht, Hasso von Manteuffel, in einem Schreiben an Kanzler Konrad Adenauer (CDU) seine »fachlichen Gesichtspunkte« zu der im November 1949 (zwei Monate nach Konstituierung des ersten Bundestages!) geführten Diskussion »über die Aufstellung sogenannter leichter Verbände« niedergelegt habe. »Vor etwa neun Monaten« sei es bereits zu »einem Höflichkeitsbesuch Manteuffels bei Dr. Adenauer gekommen«.</span></div>
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<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Unter der Überschrift »Kein Gespräch mit Landesverrätern« war am 9. Juni 1950 in der RP zu lesen, die Bundesregierung habe »mit äußerstem Befremden« von den Handelsgesprächen Kenntnis genommen, die der niedersächsische Landwirtschaftsminister Dr. Gehrke »mit dem stellvertretenden ›Ministerpräsidenten‹ der Sowjetzone, Ulbricht«, geführt hat. Der habe sich »angemaßt«, »die deutschen Ostgebiete östlich der Oder-Neiße-Grenze vertraglich den Polen zuzusprechen«.</span></div>
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<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">»KP-Agenten werben ›Ferienkinder‹ für SED« alarmierte die WAZ am 9. August 1950 ihre Leser. Die gehen »in verschiedenen Städten von Haus zu Haus und versuchen, vor allem ärmere Volksschichten dazu zu überreden, ihre Kinder zu einem Erholungsurlaub in die Ostzone zu schicken«. Die RP schreckte am selben Tag ihre Leser mit der Nachricht auf: »Kinderfänger der SED treiben zur Zeit ihr Unwesen in der Bundesrepublik«.</span></div>
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<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Fast gleichzeitig mit »streng geheim« gehaltenen Plänen für eine »Generaloffensive gegen illegale KP« (WAZ, 11.8.50), beschäftigte sich »auf einer Geheimsitzung« das Bundeskabinett »mit dem Sicherheitsproblem«. Dem vorausgegangen sei »eine Geheimkonferenz der Hohen Kommissare«, auf »der, wie man annimmt, ebenfalls (...) das heikle Thema der deutschen Schutzpolizei zur Diskussion stand«. (WAZ, 25.8.50).</span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"> </span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Während die CDU-geführte Landesregierung von Nordrhein-Westfalen laut RP vom 5.9.1950 (»Landesregierung macht Ernst«) alle Veranstaltungen des »Komitees der Kämpfer für den Frieden« und der »Aktionsgemeinschaft der Jugend für ein einiges Deutschland« verbot und »unnachsichtige Strenge« bei Verstoß dagegen androhte, legte Bonn mit der ersten Welle von Berufsverboten nach: »Schluss mit dem Staatsfeind! Bund entlässt Kommunisten« (RP, 19.9.50). Verfügt wurde »die Entfernung aller Mitglieder und Anhänger der KPD aus dem öffentlichen Dienst« des Bundes, der Länder und der Kommunen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Damit aber war die »kommunistische Gefahr« noch nicht hinreichend gebannt. Da musste auch noch die britische Besatzungsmacht aktiv werden: Sie beschlagnahmte »im Zuge der Verstärkung aller Verteidigungsmaßnahmen gegen eine Bedrohung aus dem Osten« den eben fertiggestellten Sitz des Vorstandes der KPD in Düsseldorf.</span></div>
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<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In einem Bericht »Einig über deutsche Wiederaufrüstung« zitiert die RP am 19. Oktober 1950 aus einem Leitartikel der New York Times zu Überlegungen der westlichen Besatzungsmächte: »Es wird ganz besonders notwendig sein, neue Quellen für Menschenreserven zu finden, die nur aus Deutschland kommen können (...).« Am 3. November heißt es im selben Blatt: »Nach dem amerikanischen Plan sollen der Europa-Armee deutsche Truppen in der Stärke von zehn Divisionen angeschlossen werden.« Die WAZ wußte am 24. November: »Dr. Adenauer bot Kontingente an«. Am 21. Dezember (RP) stand fest: »Deutsche Militärs beraten mit«. Genannt wurden die kriegserfahrenen ehemaligen Generäle der faschistischen Wehrmacht Hans Speidel und Adolf Heusinger.</span></div>
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<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die »Zeitungsschau« wird umrahmt u. a. von den Porträts der aus dem Rheinland stammenden Kommunisten Jupp Angenfort, Jupp Mallmann und dem Ehepaar Rosemarie und Karl Stiffel. Sie mussten ihren Widerstand gegen diese Politik mit Verfolgung und Gefängnisstrafen bezahlen. Angenfort, Vorsitzender der Freien Deutschen Jugend (FDJ) in Westdeutschland, wurde trotz seiner Immunität als Landtagsabgeordneter der KPD in Nordrhein-Westfalen, am 12. März 1953 verhaftet. Am 4. Juni 1955 verurteilte ihn der politische Sondersenat des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe wegen »Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens« zu fünf Jahren Zuchthaus.</span></div>
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<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mallmann, aktiver Antimilitarist, am 2. November 1953 wegen »Staatsgefährdung« und »Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens« verhaftet, saß 408 Tage in Einzelhaft, ehe er ohne Gerichtsverhandlung mit Auflagen entlassen wurde. Am 28. Februar 1958 verurteilte die 4. Strafkammer des Landgerichts Lüneburg Karl Stiffel zu 18 Monaten Gefängnis wegen »Rädelsführerschaft in einer verfassungsfeindlichen Organisation (FDJ) in Tateinheit mit Zuwiderhandlung gegen das KPD-Verbot und Geheimbündelei«. Rosemarie Stiffel erhielt am 7. März 1958 mit ähnlicher Begründung eine Gefängnisstrafe von 19 Monaten. Duffners »Mikrokosmos« ist ein aufschlussreiches Zeitdokument eines »kritischen Begleiters«, der sich eigener Wertung enthält. Die Fakten sprechen für sich.</span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
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<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong>Helmut Duffner: Im Kalten Krieg. 160 Seiten, 7,50 Euro, zzgl. Versand</strong></span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong><br /></strong></span></div>
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<div style="text-align: justify;">
<span style="color: red; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong><em><span style="font-size: large;">Bezugsmöglichkeiten:</span> </em></strong></span></div>
<br />
<span style="color: red; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong>IROKK, Essen - </strong></span><a href="mailto:irokkinfo@arcor.deDDR-Kabinett-Bochum"><span style="color: red; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong>irokkinfo@arcor.de</strong></span></a><a href="mailto:irokkinfo@arcor.de"></a><a href="mailto:irokkinfo@arcor.de"></a><a href="mailto:irokkinfo@arcor.de"></a><a href="mailto:irokkinfo@arcor.de"></a><br />
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</div>
<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-family: Arial;"><span style="color: red;">DDR-Kabinett-Bochum e.V. - </span><a href="mailto:info@ddr-kabinett-bochum.de"><span style="color: red;">info@ddr-kabinett-bochum.de</span></a></span></strong></div>
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<div style="text-align: justify;">
<strong><span style="font-family: Arial;"><span style="color: red;">Geschäftsstelle der GRH e.V. - </span><a href="http://www.grh-ev.org/"><span style="color: red;">www.grh-ev.org</span></a></span></strong></div>
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<br />
</div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-35485356709628814602014-11-24T07:32:00.002-08:002014-11-24T07:32:43.784-08:00Aktuelles Buch: "Im Kalten Krieg" von Helmut Duffner<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjro3w178gJnsu32iB4aikcQjOpX_TFwUJO0-0L_WpYiQ3wnO2DaLg66GNT7DLEeJvgbtkBtWn_ZQ53ILfpsnaGKl7sSL1UszC1TkF7AEQfNAQ6jrDs5fb_vy-tN66oPiv3raugZluSKp0/s1600/Duffner+(1).JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjro3w178gJnsu32iB4aikcQjOpX_TFwUJO0-0L_WpYiQ3wnO2DaLg66GNT7DLEeJvgbtkBtWn_ZQ53ILfpsnaGKl7sSL1UszC1TkF7AEQfNAQ6jrDs5fb_vy-tN66oPiv3raugZluSKp0/s1600/Duffner+(1).JPG" height="400" width="266" /></a></div>
<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: large;"><b>Im Kalten Krieg - <i>Szenen an Rhein und Ruhr</i></b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mit diesem Buch hat Helmut Duffner eine Arbeit vorgelegt, die ein Stück Zeitgeschichte widerspiegelt.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Er hat wenig kommentiert, sondern mit Auszügen aus der Rheinischen Post und der Westdeutschen Allgemeinen aus den Jahren 1950 bis Ende des Jahres 1963 belegt, wie der Kalte Krieg in der Bundesrepublik geschürt wurde.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dabei hat er vor allem seine engere Heimat Moers und Duisburg im Blick gehabt. Auch wenn er sein Buch mit dem jungen Abgeordneten des NRW-Landtags Jupp Angenfort beginnt, bleibt er nicht bei der FDJ stehen, sondern zeigt auf, welche umfassende Wirkung der Antikommunismus erreichte und dem Beispiel der USA getreu folgte.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Duffner gehörte nicht der KPD bzw. gehört nicht der DKP an, er war auch ein kritischer Begleiter der FDJ. </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Manche Zeitungsmeldung erscheint fast unglaublich. Hätte ich nicht ähnliche Meldungen in den hannoverschen Tageszeitungen gelesen, wären mir Zweifel gekommen. Doch Helmut Duffner hat hier nichts erfunden, sondern Meldungen zitiert, die in allen Regionen ähnlich zu lesen waren. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Auf Seite 114 wird der Bundesinnenminister Dr. Schröder <i>(ehemaliger SA-Mann P.Dü.)</i> zitiert. Laut Rheinische Post verbreitete Schröder die Lüge, dass auf niemanden nach dem KPD-Verbot eine Hetzjagd ausgeführt wird, niemand solle ohne Not seinen Arbeitsplatz verlieren. Es bestehe nur ein Interesse die Hauptfunktionäre zu erfassen. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Auf meine Anfrage beim niedersächsischen Innenministerium wurde mir 1992 mitgeteilt, daß seit 1956 Informationen über mich gesammelt würden. <i>(Da war ich, P.Dü., 17 Jahre alt.)</i> </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Einsehen konnte ich die Akten allerdings nicht, aber es werde weiter gesammelt. Zwar nicht mehr zur Person, sondern nur allgemein. Ich ging davon aus, dass nicht mehr an meiner Wäsche geschnüffelt wurde, sondern meine öffentlichen Äußerungen registriert wurden. Auch kann ich beschwören, dass ich 1956 kein Hauptfunktionär war. Zu der Zeit war ich Lehrling bei Siemens, IG Metall Jugendvertrauensmann und aktiv in der Naturfreundejugend.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiH7Cqi2LTsOV49sG3G_b4y-j1ZJPC6PKpJ7HiznQBaHFQT8SKnzk72N35ty2OR_hRjhV-iWfHWXMGDHk1OJvGog5hzHSQj-dh7rhQu1XpwVE9Bjixk-5Vwwdg6BEa_XkU4aVss8anVVqg/s1600/Duffner+(4).JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiH7Cqi2LTsOV49sG3G_b4y-j1ZJPC6PKpJ7HiznQBaHFQT8SKnzk72N35ty2OR_hRjhV-iWfHWXMGDHk1OJvGog5hzHSQj-dh7rhQu1XpwVE9Bjixk-5Vwwdg6BEa_XkU4aVss8anVVqg/s1600/Duffner+(4).JPG" height="266" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Helmut Duffner führt auch aus wie weit das Feld der „Hauptfunktionäre“ abgesteckt war und nennt die christliche Pazifistin Dr. Klara–Maria Faßbinder und Schauspielerin Hanne Hiob. Ebenso Gertrud Schröter aus Celle, und Elfriede Kautz aus Hannover, die 1961 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt waren, weil sie Kinderferienfahrten organisiert hatten. Das wurde ihnen nicht nur als Arbeit für die verbotene KPD und den aufgelösten DFD (Demokratischer Frauenbund in Westdeutschland) ausgelegt, sondern ihnen wurde Landesverrat unterstellt, weil sie auch mit Kindern in die DDR gefahren waren und deren Personalien angegeben hatten.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Duffner würdigt auch Strafverteidiger, wie Dr. Gustav Heinemann, Dr. Diether Posser und Dr, Heinrich Hannover. Die Liste ließe sich noch verlängern, denn es gab auch noch andere demokratische Juristen, die dem Blödsinn der „Kommunisten-Verfolgung“ widerstanden. Ein lesenswertes Buch, das zum Weiterlesen der Quellen- und Literaturnachweise anregt.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Eine kleine Korrektur an dem Buch sollte vorgenommen werden: Die Initiative zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges ist nicht im Spätherbst 1989 gegründet worden, sondern im September 1988 und trat in Düsseldorf an die Öffentlichkeit. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b><i>Peter Dürrbeck</i></b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><b><i><br /></i></b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zu bestellen ist das Buch postalisch für 7,50 EUR zzgl. 2,50 EUR Versand bei: </span></b></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">IROKK, Hoffnungstr. 18, 45127 Essen </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">oder per internet: irokkinfo@arcor.de</span></b></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></b></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPrkow1XQHoComoXPyzfRhsOWlwc2dCsS_CZXIIQQcC8K2l5Y8lQAdfOxn1UaxxnAxJAyCUURTu8nCpuuv22HBIH0QLmhwELGJzTZfY6X1WnOM50fAAfJquxDtiv0iTrwEBTLyFe7TEA4/s1600/Duffner+(2).JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPrkow1XQHoComoXPyzfRhsOWlwc2dCsS_CZXIIQQcC8K2l5Y8lQAdfOxn1UaxxnAxJAyCUURTu8nCpuuv22HBIH0QLmhwELGJzTZfY6X1WnOM50fAAfJquxDtiv0iTrwEBTLyFe7TEA4/s1600/Duffner+(2).JPG" height="400" width="266" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></b></div>
<div>
<br /></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-70529150233832959172014-11-22T03:02:00.002-08:002014-11-22T03:02:44.357-08:00Stellungnahme der Initiative zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges (IROKK)<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjiNlS3d8RNZCrec_2RWmK3mGbWqnrqkAugvnFwMfOUVZtOqDBlM9ubEGRnE7arpuIfTlmLXjzVZkMGmsGZxEbyWcU288Q-SY-7F-FVoeHOCZZoxQrFdePXrpgHTJ1U2tmyeMVnsWusyc0/s1600/IrokkStern2014.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjiNlS3d8RNZCrec_2RWmK3mGbWqnrqkAugvnFwMfOUVZtOqDBlM9ubEGRnE7arpuIfTlmLXjzVZkMGmsGZxEbyWcU288Q-SY-7F-FVoeHOCZZoxQrFdePXrpgHTJ1U2tmyeMVnsWusyc0/s1600/IrokkStern2014.jpg" height="320" width="218" /></a></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;"><br /></span></span>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><strong><br /></strong></span></span>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><strong>Am Freitag, den 14.
November befasste sich der Sprecherkreis der Initiative mit unseren Aktivitäten
im Jahre 2014.</strong></span></span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><strong><br /></strong></span></span>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span></span><br />
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Im Mittelpunkt stand
dabei die Übergabe der über 3000 Unterschriften </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">zur Aufhebung des
KPD-Verbots an den Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages.</span></span></div>
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><br /></span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Der Sprecherkreis der
Initiative hatte ergänzend zur Unterschriftensammlung eine Erklärung unter der
Überschrift: „Das KPD- Verbotsurteil und die Demokratie sind unvereinbar“
herausgegeben, die er als Material auch der Vorsitzenden des Petitionsausschusses,
Kerstin Steinke (Die Linke) übergab. </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Bei der Übergabe
durch Peter Dürrbeck (IROKK) und den Vorsitzenden der VVN- BdA Prof. Heinrich
Fink an Frau Steinke im Gebäude des </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Deutschen Bundestags
erläuterte Prof. Heinrich Fink, warum die VVN- BdA sich daran beteiligte und
Peter Dürrbeck verwies auf die vorangegangenen Eingaben an den Bundestag und
die Gespräche mit Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags, sowie die
Stellungnahmen von </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">niedersächsischen
Minister/innen in Gesprächen mit Opfern des Kalten </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Krieges.</span></span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><br /></span></span>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span></span><br />
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Frau Steinke
versprach, dem Ausschuss zu berichten. </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Der Ausschuss lehnte
jedoch umgehend und ohne Prüfung mehrheitlich </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">eine inhaltliche
Befassung mit dem Thema ab, worauf die Fraktion des </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">„Die Linke“ in einer
Fragestunde des Bundestagestages nachhakte. </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Alles in allem wurde
immer wieder hervorgehoben, dass der Bundestag </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">das Verbotsurteil
nicht aufheben könne. Die Möglichkeit eines Parlamentsbeschlusses auf
Überprüfung des Verbotsantrag durch das Bundesverfassungsgericht und die
Hinweise darauf, dass das Verbotsurteil unter Eindruck des Kalten Krieges
gefällt wurde, wird von der Parlamentsmehrheit rundweg abgelehnt.</span></span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><br /></span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span></span><br />
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Die ausdrücklich im
KPD-Verbotsurteil genannte Möglichkeit zur Überprüfung des Urteils bei der
Wiedervereinigung wird völlig ignoriert, da die ostdeutschen Bundesländerländer
ja der Bundesrepublik beigetreten seien und vorher keine gesamtdeutschen Wahlen
stattfanden, zu denen dann die KPD hätte zugelassen werden müssen. Mit dieser
Begründung wurde bekanntlich auch Diskussion um eine gesamtdeutsche Verfassung
abgelehnt.</span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span></span><br />
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Bei einer solchen
Haltung wird auch die Aufarbeitung der Geschichte <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>der Bundesrepublik verhindert und die
Auseinandersetzung mit Funktionsträgern des NS-Regimes, vor allem in
Justizorganen, Polizei <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>und Bundeswehr
vermieden. Immer wieder stoßen neuere Forschungen von </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Historikern auf
eklatante Verletzungen durch Politiker und Funktionsträger bei der Gründung der
Bundesrepublik, die ihre Vergangenheit leugneten und ihre Willfährigkeit beim
Einsatz von Zwangsarbeitern und der Enteignung jüdischem, polnischem und
tschechischen Eigentum vertuschten.</span></span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><br /></span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span></span><br />
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Ein Sprecher der
Initiativgruppe: "Wir haben immer wieder deutlich <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>gesagt, das der juristische Weg nur eine
Möglichkeit ist und wir keine<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Gnade
wollen, sondern es muss ein gesellschaftliches Umdenken erfolgen, um neues
Unrecht zu verhindern."</span></span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><br /></span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span></span><br />
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">I</span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">m weiteren Verlauf
unserer Sitzung wurde festgestellt, dass es auch <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>in diesem Jahr weitere Veranstaltungen gab, in
denen Verfolgte aus der Zeit des Kalten Krieges als Zeitzeugen auftraten, und
verwiesen wurde <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>auf die Zusammenarbeit
mit den<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>„Kindern des Widerstands“, von denen
<span style="mso-spacerun: yes;"> </span>viele, so sie in der „alten“
Bundesrepublik groß geworden sind, die doppelte Verfolgung ihrer Eltern
erlebten. IROKK betonte die weitere Zusammenarbeit und würden begrüßen, wenn
auch in mehreren Bundesländern solche Gruppen entstehen.</span></span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><br /></span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span></span><br />
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Die Initiativen der
Opfer der Berufsverbote, ihre Anliegen erneut an die Öffentlichkeit und die
Landesparlamente heranzutragen, werden von der IROKK begrüßt. Unter den
Berufsverbote-Opfern sind auch eine Reihe <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>von Kindern von Nazi-Verfolgten und Verfolgten
aus der Zeit des Kalten </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Krieges. Mit den
Gruppen zur Rehabilitierung der Berufsverbotsopfer und den „Kindern des
Widerstandes" will die IROKK im Jahr 2015 verstärkt zusammenarbeiten.
Ihnen soll das umfangreiche Archiv über die </span><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Verfolgungen im
Kalten Krieg zur Verfügung stehen, dass IROKK aufgebaut hat.</span></span></div>
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><br /></span></span></div>
<div style="margin: 0cm 0cm 0pt; mso-layout-grid-align: none;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;"><strong><em>Peter Dürrbeck - Ulli Sander - Andreas Maluga</em></strong></span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><span style="font-family: Times New Roman;">
</span></span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">
</span><br />
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">
</span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-3325115960157916112014-11-20T07:06:00.000-08:002014-11-20T07:06:14.233-08:00Antikommunismus ohne Verfallsdatum<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div class="Autor">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIT_rXg5WPD6mIVLfrO5-3PwZW4qmBW_jdnEtJS0X6mufgJoS2wFNvPsgLZ0MfkeWahQT4LhI18B82KAHN82hSeC6XayoM1ZzgQdBD8k0CaL-u3pX_pJnTU8-wUMErw8proPkFCqWGlwU/s1600/ossietzkynet.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhIT_rXg5WPD6mIVLfrO5-3PwZW4qmBW_jdnEtJS0X6mufgJoS2wFNvPsgLZ0MfkeWahQT4LhI18B82KAHN82hSeC6XayoM1ZzgQdBD8k0CaL-u3pX_pJnTU8-wUMErw8proPkFCqWGlwU/s1600/ossietzkynet.png" height="211" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><br /></b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b><br /></b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Verdana, sans-serif;"><b>von Ulla Jelpke in<a href="http://www.ossietzky.net/"> </a><span style="text-align: left;"><i><a href="http://www.ossietzky.net/">Ossietzky</a> Nr.16/2014</i></span></b></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Geht es nach der Bundesregierung, dann dauert der Kalte Krieg bis in alle Ewigkeit fort. Das wurde jetzt in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion zur »Aufarbeitung der Berufsverbote und Aufhebung des KPD-Verbots« deutlich.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Am 19. Mai 2014 hatten der Vorsitzende der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA), Heinrich Fink, und Peter Dürrbeck von der Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges dem Petitionsausschuß des Bundestages eine von mehr als 3000 Personen unterzeichnete Petition zur Aufhebung des Verbotsurteils gegen die Kommunistische Partei Deutschlands aus dem Jahr 1956 vorgelegt. Das KPD-Verbot sei ein mit einer Demokratie unvereinbares Relikt des Kalten Krieges, das sich gegen Antifaschisten richte, argumentierten die Einreicher der Petition. Das vom Bundesverfassungsgericht ausgesprochene Parteiverbot gegenüber der KPD wirke »ohne zeitliche Grenze als Feststellung der Verfassungswidrigkeit mit der Folge der Auflösung der KPD und des Verbots von Ersatzorganisationen«, erklärt die Bundesregierung unter Berufung auf Artikel 21 Absatz 2 des Grundgesetzes in Verbindung mit Paragraph 46 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes. »Eine Aufhebung des Parteiverbots beziehungsweise ein Wiederaufnahmeverfahren ist im Bundesverfassungsgerichtsgesetz nicht vorgesehen.« Sollte der Petitionsausschuß dieser Rechtsauffassung der Bundesregierung folgen, muß das Verbot weiterbestehen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Auf die Frage, inwieweit die im</span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"> Jahr 1956 – zur Hochzeit des Kalten Krieges und der Teilung Deutschlands – benannten Verbotsgründe weiterhin für gültig erachtet werden, verweigert die Bundesregierung unter Verweis auf die Unabhängigkeit der Richter die Antwort. Auch zu möglichen Gefahren für die freiheitlich-demokratische Grundordnung, die ein Festhalten am KPD-Verbot rechtfertigen könnten, will sich die Regierung nicht äußern. Sie nehme »weder zu einer Verfassungsfeindlichkeit einer nicht mehr existenten Partei noch zu hypothetischen, zukünftigen Sachverhalten Stellung«, so die Antwort der Regierung. Ganz so hypothetisch scheint die Frage allerdings nicht zu sein. Schließlich ermittelte das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr in zwei nicht näher aus-geführten Fällen im Zusammenhang mit dem KPD-Verbot.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Aufgrund des KPD-Verbots leiteten Staatsanwälte in den 50er und 60er Jahren bis zu 200.000 Ermittlungsverfahren ein, es erfolgten zwischen 7000 und 10.000 Verurteilungen. Zahlreiche in den Verdacht kommunistischer Aktivität geratene Menschen verloren – auch durch Denunziationen des Verfassungsschutzes – ohne Verurteilung ihre Arbeitsplätze. Mit der Feststellung, sie sehe keine Veranlassung, das KPD-Verbotsurteil in Frage zu stellen, verweigert die Bundesregierung die Antwort auf die Frage, ob infolge des KPD-Verbots Unrecht geschehen sei und welche Möglichkeiten für eine Rehabilitierung dieser Opfer des Kalten Krieges beständen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wissen wollte die Linksfraktion auch, in welchen EU-Mitgliedsstaaten vergleichbare Verbote kommunistischer Parteien bestanden oder noch bestehen. Doch will die Bundesregierung »keine verwertbaren Erkenntnisse« besitzen. Bereits eine schnelle Internetrecherche hätte hier geschichtlichen Nachhilfeunterricht leisten können. Zum Zeitpunkt des KPD-Verbots waren in Europa kommunistische Parteien nur in den damals noch nicht der Europäischen Gemeinschaft angehörenden faschistischen Diktaturen von Franco in Spanien und António Oliveira Salazar in Portugal verboten. Nach dem Sturz der Diktaturen wurden die kommunistischen Parteien in diesen Ländern wieder legalisiert und spielen bis heute eine Rolle in der nationalen Politik. Nach dem Militärputsch 1967 mußten auch die griechischen Kommunisten eine Zeitlang in den Untergrund gehen. Heute sind kommunistische Parteien in einer Reihe ost- und südosteuropäischer Staaten als Nachfolgeorganisationen der ehemaligen Staatsparteien verboten oder Verfolgung ausgesetzt.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zwar wurde 1968 mit der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) wieder eine kommunistische Partei in der Bundesrepublik zugelassen. Doch mit dem sogenannten Radikalenerlaß durch eine Ministerpräsidentenkonferenz unter Vorsitz von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) am 28. Januar 1972 wurde deren Mitgliedern ebenso wie zahlreichen anderen Aktivisten der radikalen Linken eine Anstellung im Öffentlichen Dienst verwehrt. Rund 3,5 Millionen Anwärter für den Öffentlichen Dienst wurden fortan vom Verfassungsschutz auf ihre politische Zuverlässigkeit überprüft, es erfolgten 11.000 offizielle Berufsverbote, 2200 Disziplinarverfahren, 1250 Ablehnungen von Bewerbungen und 265 Entlassungen aus dem Öffentlichen Dienst. Für viele Betroffene ergeben sich heute erhebliche finanzielle Nachteile bei der Rentenzahlung, da sie ihren erlernten Beruf etwa als Lehrer nicht oder lange Zeit nicht ausüben durften.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">1979 wurden die Regelanfragen beim Geheimdienst auf Bundesebene und später auch von den Ländern eingestellt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg verurteilte am 26. September 1995 im Falle Dorothea Vogt, daß der Radikalenerlaß gegen die Menschenrechte der Meinungs- und Koalitionsfreiheit sowie das Prinzip der Verhältnismäßigkeit verstoße. Altbundeskanzler Willy Brandt bezeichnete den von ihm mitgetragenen Radikalenerlaß als »Irrtum« und erklärte es zum »demokratisch-rechtsstaatlichen Gebot«, die »negativen Folgen des einstigen Ministerpräsidentenbeschlusses zu bereinigen«.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Eine Vorreiterrolle spielt hier der Niedersächsische Landtag. Dort wurde am 15. Mai 2014 mit den Stimmen der oppositionellen CDU und FDP ein von der rot-grünen Regierungskoalition eingebrachter Antrag auf Einsetzung einer Kommission zur Aufarbeitung der Schicksale der von Berufsverboten betroffenen Personen und der Möglichkeit ihrer Rehabilitierung beschlossen. »Statt Zivilcourage und politisches Engagement zu fördern, wurde Duckmäusertum erzeugt und Einschüchterung praktiziert«, heißt es in dem Antrag zu den Folgen des Radikalenerlasses. Doch für die schwarz-rote Bundesregierung ist die niedersächsische Initiative kein Anlaß, ihre bisherige Haltung zu überdenken. Die Einsetzung einer entsprechenden Kommission auf Bundesebene sei nicht geplant, heißt es in der Antwort auf die Anfrage der Linksfraktion. Auch an den Grundsätzen für die Prüfung der Verfassungstreue, die dem Staat bis heute die Möglichkeit von Berufsverboten bietet, will sie weiter festhalten. Das KPD-Verbot und die Berufsverbotsoption bleiben damit auch in Zukunft Instrumente einer präventiven Konterrevolution gegen sozialen Protest.</span></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-24339685817692281402014-11-18T02:57:00.003-08:002014-11-18T02:57:47.953-08:00Gruppe "Kinder des Widerstandes" trafen sich in der antifaschistischen Begegnungsstätte "Haus Heideruh"<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhaXqUvy_JlmqiNFx3xWEJZas706yVJlpm6DWcp-JWs1_ghgT3igIMEX9lUNGtt4ktRn1Ke2Fi9nGFdC_I5vjLUO6CvcZ5w2uarhBs6Kmzy0acqMTPlTajMcqjiHmKZickE33qgeqwUPws/s1600/Heideruh.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhaXqUvy_JlmqiNFx3xWEJZas706yVJlpm6DWcp-JWs1_ghgT3igIMEX9lUNGtt4ktRn1Ke2Fi9nGFdC_I5vjLUO6CvcZ5w2uarhBs6Kmzy0acqMTPlTajMcqjiHmKZickE33qgeqwUPws/s1600/Heideruh.jpg" height="262" width="400" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Klara Tuchscherer. Tochter der Düsseldorfer Widerstandskämpfer Klara und </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Karl Schabrod, hat sich vor einiger Zeit gemeinsam mit drei weiteren </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Töchtern antifaschistischer Widerstandskämpfer mit dem Appell </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Hinterbliebene von NS-Opfern fordern ihr Recht“ an die Öffentlichkeit </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">gewandt. Die Bundeskonferenz der VVN-BdA 2011 griff diesen Appell auf und </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">beschloß, Treffen der Angehörigen der 2. und 3. Generation der Opfer von </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">NS-Verfolgung zu veranstalten. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">In den Landesverbänden der VVN-BdA wurde </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">diese Anregung unterschiedlich aufgenommen. In Sachsen und Berlin sowie </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Hamburg trafen sich die ca. 50- bis 75-jährigen Antifaschistinnen und </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Antifaschisten, von denen zwar manche als Kind Krieg und Verfolgung der </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Eltern noch miterlebt haben, aber vor allem in der Nachkriegszeit erlebten, </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">was es heißt Kind eines oder einer Verfolgten zu sein. In </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Nordrhein-Westfalen entstand sogar eine Gruppe, die sich regelmäßig in </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Wuppertal im Landesbüro der VVN-BdA trifft und sich den Namen „Kinder des </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Widerstandes“ gab. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Rund 30 „Kinder“ haben sich der Gruppe angeschlossen. </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Bundesweit stimmten ca. hundert Antifaschisten der Erklärung von Alice </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Czyborra, Klara Tuchscherer (Schabrod), Traute Sander (Burmester) und Inge </span><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Trambowsky (Kutz) zu. </span></div>
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Am 10. bis 12. Oktober traf sich diese Gruppe mit Angehörigen der 2. und 3. Generation aus der gesamten Republik im <a href="http://www.heideruh.de/index.htm">Haus Heideruh</a> in Buchholz/Niedersachsen. Während die „Kinder des Widerstandes“ aus bürgerlichen Elternhäusern in Medien durchaus Beachtung fanden, so in Filmen über den 20. Juli, war dies anders, wenn die Kinder aus dem Arbeitermilieu kamen – noch dazu aus linken und kommunistischen Familien. Traute Sander: „Die um 1930 Geborenen litten unter den Maßnahmen, die gegen ihre Eltern ergriffen wurden. Viele kamen in NS-Familien zur ‚Umerziehung’ oder wurden in den Schulen und in Heimen diskriminiert.“</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Alice Czyborra, Tochter von Ettie und Peter Gingold. sagt: „Ich selber konnte nur überleben, weil mich in Frankreich mutige Menschen als jüdisches Kind versteckten, während meine Eltern sich der Résistance anschlossen.“ Ihre Schwester Silvia, ergänzt: „Nach dem Krieg wurde unserer Familie als ehemalige Emigranten viele Jahre die deutsche Staatsbürgerschaft verwehrt. Mit dem Kalten Krieg waren unsere Familien ja erneut von Verfolgung betroffen. Ich wurde mit Berufsverbot belegt und noch vor wenigen Wochen wurde bekannt, daß der hessische Verfassungsschutz ein Dossier über mich angelegt und teilweise in hetzerischer Form gegen mich veröffentlicht hat.“ </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In vielen europäischen Ländern gibt es Organisationen der „Kinder des Holocaust“. Bei uns gab es so was bisher noch nicht. Christa Bröcher aus Duisburg sagt: „Das wollen wir ändern. Zum Beispiel wollen wir erreichen, daß dem Arbeiterwiderstand und jenen Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern sowie NS-Opfern, die auch nach 1945 wieder verfolgt wurden, mindesten eine Gedenkstätte gewidmet wird. Und daß sie in den Medien überhaupt vorkommen.“</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Peter Dürrbeck, der in den sechziger Jahren eingesperrt wurde, weil er gegen die Inhaftierung seiner Mutter Hertha Dürrbeck, eine Widerstandskämpferin aus Niedersachsen, öffentlich protestierte, stellte fest: „Man kann sagen, daß wir Opfer des Kalten Krieges sind. Man muß sich mal die Situation in jener Zeit vorstellen, in der viele von uns Kinder und Jugendliche waren. In der Bundesrepublik konnten Eliten der Nazizeit aus Wirtschaft, Militär und dem Staats- und Terrorapparat des Naziregimes, darunter Justiz, Gesundheitswesen, Polizei und Geheimdienste wieder tätig werden, Einfluß nehmen und dabei weiterhin gegen Antifaschisten vorgehen. Sie bekamen hohe Pensionen, während unseren Eltern oft die Entschädigung entzogen wurde. Das ist nie aufgeklärt worden.“ Peter Dürrbeck ist Aktivist der Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges, die mit den „Kindern</div>
<div style="text-align: justify;">
des Widerstandes“ eng zusammenarbeitet. Er weist darauf hin, daß Organisationsverbote zur Bestrafung der Widerstandskämpferinnen und –kämpfer führten, während Naziorganisationen wie die NPD sich ungehindert entfalten konnten. Berufsverbote wurden gegen die Kinder von Antifaschisten ausgesprochen. „Und unser Versammlungsrecht wurde eingeschränkt.“</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<b><i>Ulli Sander (Auszüge aus einem Artikel der UZ)</i></b></div>
</span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-54787879986257913522014-06-11T04:27:00.000-07:002014-06-11T04:27:01.719-07:00Antikommunistische Kontinuität - Petition zur Aufhebung des KPD-Verbots im Bundestag zurückgewiesen<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5SaNzUIcSG851fLTFkxNrNtl8nN3h4jlrwLeC0O6Pm4R8qcabU5yrQklUZSmxTWZv8f3G2SamjKjhKIlrxKwQ35HhDcHUZBnmXpSvyKHXa9GNrL_73eJcBqBPV3GyO5vH6w983Xz758s/s1600/IROKKPetition.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi5SaNzUIcSG851fLTFkxNrNtl8nN3h4jlrwLeC0O6Pm4R8qcabU5yrQklUZSmxTWZv8f3G2SamjKjhKIlrxKwQ35HhDcHUZBnmXpSvyKHXa9GNrL_73eJcBqBPV3GyO5vH6w983Xz758s/s1600/IROKKPetition.jpg" height="400" width="397" /></a></div>
<br />
<b><i>von Hans Daniel in Tageszeitung junge Welt 11.06.2014</i></b><br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Eine Lektion in Staatsbürgerkunde wurden Peter Dürrbeck, Mitglied im Sprecherkreis der Initiative für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten </span><span style="font-family: inherit;">Krieges (IROKK), und dem Vorsitzenden der Vereinigung der Verfolgten des </span><span style="font-family: inherit;">Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), Heinrich Fink, am Vorabend </span><span style="font-family: inherit;">des </span><span style="font-family: inherit;">65. Jahrestages der Verkündung des Grundgesetzes zuteil. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Sie überreichten am </span><span style="font-family: inherit;">19. </span><span style="font-family: inherit;">Mai der Vorsitzenden des Petitionsausschusses des Bundestages, Kersten </span><span style="font-family: inherit;">Steinke </span><span style="font-family: inherit;">(Die Linke), eine Petition mit dem Titel: »Das KPD-Verbotsurteil und die </span><span style="font-family: inherit;">Demokratie sind unvereinbar«. 3000 Unterstützer hatten das Anliegen </span><span style="font-family: inherit;">unterschrieben.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Der 18. Deutsche Bundestag wird darin aufgefordert, Schritte einzuleiten, um </span><span style="font-family: inherit;">das </span><span style="font-family: inherit;">KPD-Verbotsurteil vom 17. August 1956 aufzuheben, »weil es als Begründung </span><span style="font-family: inherit;">für </span><span style="font-family: inherit;">ungerechtfertigte politische Verfolgungen und Diskriminierungen diente und </span><span style="font-family: inherit;">bis </span><span style="font-family: inherit;">heute nachwirkt«. Nach dem Ende des Kalten Kriegs und fast ein </span><span style="font-family: inherit;">Vierteljahrhundert nach dem Ende der DDR sei es an der Zeit und längst </span><span style="font-family: inherit;">überfällig. Steinke sagte zu, das Anliegen im Ausschuß zur Behandlung </span><span style="font-family: inherit;">vorzulegen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;">Die KPD hatte im Widerstand gegen den deutschen Faschismus große Opfer </span><span style="font-family: inherit;">gebracht </span><span style="font-family: inherit;">und wurde einmal mehr auf dem Höhepunkt des Antikommunismus nach 1945 </span><span style="font-family: inherit;">verboten. </span><span style="font-family: inherit;">Ihre Mitglieder wurden durch eine erneut installierte politische </span><span style="font-family: inherit;">Sondergerichtsbarkeit verfolgt und verurteilt. In Folge des Verbots sind </span><span style="font-family: inherit;">etwa </span><span style="font-family: inherit;">250000 Ermittlungsverfahren eingeleitet und rund 10000 Verurteilungen zu </span><span style="font-family: inherit;">Zuchthaus- und Gefängnisstrafen wegen des Verstoßes gegen das Verbot </span><span style="font-family: inherit;">verhängt </span><span style="font-family: inherit;">worden.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
Die dem Petitionsausschuß übergebene IROKK-Erklärung verweist auf die neue Publikation »Staatsschutz in Westdeutschland – Von der Entnazifizierung bis zur Extremistenabwehr« des Historikers Dominik Rigoll. Der Autor nennt das Verbotsurteil ein »Relikt des Kalten Krieges«, geschuldet vor allem dem Einfluß von Nazis in staatlichen Stellen. Sie konnten mit dem Urteil ihre Verfolgung von Antifaschisten aus der Zeit vor 1945 fortsetzen. In dieser Kontinuität sah der langjährige Vorsitzende der VVN-BdA die Verpflichtung seines Verbandes, die Petition zu unterstützen. </div>
<div style="text-align: justify;">
Er verwies darauf, daß nicht wenige der wegen des Verstoßes gegen das KPD Verbot Verurteilten Mitglieder der VVN waren. Sie waren in den Jahren der faschistischen Herrschaft jahrelang in Zuchthäusern und Konzentrationslager inhaftiert. Exemplarisch nennt Fink den langjährigen nordrhein-westfälischen KPD-Landtagsabgeordneten Karl Schabrod. Von den 147 Monaten und acht Tagen, die das »Dritte Reich« gedauert hat, war der Antifaschist 143 Monate eingekerkert – überwiegend im Zuchthaus. Nach dem Verbot der KPD 1956 wurde er zweimal zu insgesamt 29 Monaten Haft verurteilt, weil er als unabhängiger Kandidat zu Land- und Bundestagswahlen antrat. Der Vorwurf lautet auf »Staatsgefährdung« und »Rädelsführerschaft« in einer verbotenen Organisation. Neben einer Gefängnisstrafe wurde ihm sein Status als Verfolgter des Faschismus aberkannt, und er erhielt Berufsverbot als Journalist. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Am 23. Mai feierte der Bundestag die »bisher beste Verfassung in der deutschen Geschichte«. Einen Tag zuvor und nur drei Tage nach Einreichen war die Antwort auf die Petition bereits zurückgeschickt. Darin wird mitgeteilt: Die beantragte Überprüfung des Urteil sei »dem Bundestag wegen Dreiteilung der Staatsgewalt und der Unabhängigkeit der Richter nicht möglich«. Weiter heißt es in dem Schreiben, daß die Eingabe damit »abschließend beantwortet« sei.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://www.jungewelt.de/">junge Welt</a></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-74920220007839145012014-05-21T04:20:00.004-07:002014-05-21T08:53:54.386-07:00Petition am 19.05.2014 offiziell übergeben : KPD- Verbotsurteil von 1956 aufheben.<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEigjwFfrd_IhKqnlqXD75xZS-hoB4WC1cJV9uZVJJWUA4d7qxqdMTcjMB64_CXZX7fpTypz3chFMeQV6cV5hyphenhyphenR5GbJtRCKMvPydejw5asHjIJmiyHXe4moXOifW9e6glz3DNDY_ZhLqOto/s1600/IROKKKleinQ.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEigjwFfrd_IhKqnlqXD75xZS-hoB4WC1cJV9uZVJJWUA4d7qxqdMTcjMB64_CXZX7fpTypz3chFMeQV6cV5hyphenhyphenR5GbJtRCKMvPydejw5asHjIJmiyHXe4moXOifW9e6glz3DNDY_ZhLqOto/s1600/IROKKKleinQ.jpg" /></a></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Am 19. 05. 2014 übergaben Prof.
Heinrich Fink, Vorsitzender der VVN-BdA und Peter Dürrbeck, Mitglied
im Sprecherkreis der Initiativgruppe für die Rehabilitierung der
Opfer des kalten Krieges (IROKK) über 3000 Unterschriften an den
Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Die Vorsitzende des Ausschuss Kerstin
Steinke (Partei die Linke) empfing Heinrich Fink und Peter Dürrbeck
im Bundestagsgebäude. Prof. Heinrich Fink und Peter Dürrbeck
erläuterten die Erklärung des Sprecherkreises der IROKK vom Januar
2014 mit dem Titel: Das KPD- Verbotsurteil und die Demokratie sind
unvereinbar.
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Heinrich Fink betonte, dass der
Bundesausschuss der VVN- BdA sich dieser Erklärung anschliesst und
die Forderungen unterstützt.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Frau Kerstin Steinke war die
Problematik bekannt und sie versprach das Anliegen im Ausschuss
vorzutragen und dafür zu plädieren, dass eine Debatte dazu im
Parlament stattfindet.</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
In der Erklärung der IROKK heisst es
unter anderem:
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<b><i>„Mehr als 40 Jahre nach dem Ende des
Kalten Krieges und fast ein viertel Jahrhundert nach dem Ende der DDR
ist es höchste Zeit, 'das unsägliche Urteil aus dem Jahr 1956
aufzuheben'.</i></b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<b><i>Neue Untersuchungen, darunter das Buch
von Dominik Rigoll 'Staatsschutz in Westdeutschland' weisen nach,
dass das KPD- Urteil ein Relikt des Kalten Krieges ist und vor allem
dem Einfluss von NS-Persönlichkeiten in staatlichen Stellen
geschuldet ist, die mit dem Urteil ihre Verfolgungen von
Antifaschistinnen und Antifaschisten aus der Zeit vor 1945 fortsetzen
konnten“</i></b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<b><i>In diesem Zusammenhang wird darauf
verwiesen, dass mit der sog. Extremismusklausel antifaschistische und
demokratische Initiativen, besonders aus der Jugend, drangsaliert
werden, z.B. wenn sie öffentliche Gelder beantragen.</i></b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<b><i>Verwiesen wird auch auf die
Berufsverbote, die tausenden jungen Menschen die Perspektiven
raubten. Die Opfer dieser Praxis sind ebenfalls nicht rehabilitiert
worden.
</i></b></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Peter Dürrbeck verwies im weiteren
Gespräch auf die Entschließungen des niedersächsischen Landtages
und einen Empfang für die Opfer des Kalten Krieges aus Niedersachsen
durch den ehemaligen Landtagspräsidenten Prof. Wernstedt,
Justizminister Prof. Dr. Pfeiffer und den Wissenschaftsminister
Thomas Oppermann, sowie weiterer Landtagsabgeortneten. Er übergab
Kerstin Steinke als Hintergrundmaterial die Rede Prof. Pfeiffers bei
dem Empfang und weiteres Material in diesem Zusammenhang.
</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
21.Mai 2014</div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Für die Initiativgruppe
</div>
<br />
<div style="margin-bottom: 0cm; text-align: justify;">
Peter Dürrbeck </div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-18708965703800457012014-01-31T02:25:00.001-08:002014-02-04T08:08:01.075-08:00Wir trauern um unsere Genossin Rosemarie Stiffel<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_nvnyEGzwRu1A3CnWCFO73AfJkSDcoqpLEZkv_gBG4TB-yrp1nYFFVonZH9Di9sZjJdYVnIfRDmnYuBTANUA_D8nZ-i0PrQxTgO_a-K5lOv6tGf6Sw5nDA1FkzTobTuTL6_R7izyiuzE/s1600/taube.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_nvnyEGzwRu1A3CnWCFO73AfJkSDcoqpLEZkv_gBG4TB-yrp1nYFFVonZH9Di9sZjJdYVnIfRDmnYuBTANUA_D8nZ-i0PrQxTgO_a-K5lOv6tGf6Sw5nDA1FkzTobTuTL6_R7izyiuzE/s1600/taube.jpg" height="243" width="320" /></a></div>
<b><span style="font-size: 18pt;"><br /></span></b>
<b><span style="font-size: 18pt;">Wir trauern um unsere Genossin Rosemarie
Stiffel,<o:p></o:p></span></b></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<b><span style="font-size: 18pt;">Mitglied des Bezirksvorstandes
Ruhr-Westfalen.<o:p></o:p></span></b></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Rosie,
wie wir sie nannten, starb nach längerer Krankheit im Alter von 84 Jahren.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Sie
war ihr ganzes Leben lang eine politisch denkende und konsequent handelnde
Genossin. Schon als junges Mädchen engagierte sie sich, wurde aktiv und
gründete mit anderen jungen Menschen die FDJ in Gelsenkirchen. Bereits mit 17
Jahren wurde sie Mitglied der KPD.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Nach
ihrer Ausbildung arbeitete sie in der Landesleitung der KPD in Düsseldorf als
Sekretärin. Auch das Verbot der FDJ und später der KPD konnten sie nicht vom
politischen Kampf abhalten. Ihr Einsatz in der Bewegung gegen die
Remilitarisierung der BRD wurde von der Adenauer-Justiz verfolgt. Sie wurde zu
einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Rosie
ließ sich nicht einschüchtern. Sie blieb Marxistin und setzte sich weiter
unermüdlich ein für Frieden, Demokratie und Sozialismus.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Mit
ihrem Ehemann und Genossen Karl Stiffel kämpfte
sie fast 60 Jahre gemeinsam durch alle Wirren der Zeit für ihre Ideale. <o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Für
die Familie Stiffel war es selbstverständlich, bis ins hohe Alter, an allen
Ostermärschen Ruhr und vielen anderen Friedensaktivitäten teilzunehmen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Rosie
gehörte zu der mutigen Gruppe Kommunisten, die 1968 die DKP konstituierten. Sie
erhielt immer wieder das Vertrauen ihrer Genossinnen und Genossen als
Kreisvorsitzende von Moers und später von Wesel. Ihr besonderes Anliegen war
es, die Interessen von Frauen zu vertreten. Als Vorsitzende eines
Bergarbeiterkreises wurde sie Mitglied des Parteivorstandes, dem sie 20 Jahre
angehörte. Sie war eine anerkannte Persönlichkeit in vielen Bündnissen, aber
auch in ihrer Gewerkschaft IGM. Bis zuletzt gehörte sie dort dem
Seniorenausschuss an.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Der
Zusammenbruch der sozialistischen Staaten schmerzte sie sehr, dennoch ließ sie
sich nicht entmutigen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Sie
stellte weiterhin ihre ganze Kraft dem Kreis Wesel und dem Bezirksvorstand
Ruhr-Westfalen zur Verfügung. 15 Jahre war sie stellvertretene
Bezirksvorsitzende, Mitglied im Arbeitskreis Wirtschaft & Sozialpolitik und
Leiterin des Arbeitskreises Seniorenpolitik im Bezirk. Rosie machte sich vor keiner Arbeit bange, Sie
war die Seele unserer Organisationspolitik im Bezirk. Im Hause der Partei war
sie dafür bekannt, interessierten Menschen unsere Politik beharrlich und
geduldig zu erklären.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Solidarität
war ihr Markenzeichen. So warb sie für die DKP-Projekte auf Cuba. Engagiert
unterstützte sie 2006/2007 den Kampf der 3300 BenQ-Siemenskollegen gegen die
Schließung ihres Werkes in Kamp-Lintfort.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Ein
großes Anliegen war es für sie, sich einzusetzen gegen die Verfolgung von Erich
Honecker, Heinz Kessler, Mischa Wolf und vielen anderen. Leider konnte sie
ihren sehnlichsten Wunsch nicht mehr verwirklichen am Liebknecht-Luxemburg
Treffen in Berlin teilzunehmen und auch
das UZ Pressefest vorzubereiten.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<span style="font-size: 16pt;">Rosie
wird uns fehlen. Wir werden sie als eine aussergewöhnliche Genossin in guter Erinnerung behalten. Wir wünschen
ihrem Sohn Götz viel Kraft für die kommende Zeit.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<span style="font-size: 16pt;">Wir verabschieden uns von Rosie mit dem Bergmannsgruß<o:p></o:p></span></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<span style="font-size: 16pt;">„Glückauf zur letzten Fahrt“<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<span style="font-size: 16pt;"><b><i>DKP Kreis Wesel<o:p></o:p></i></b></span></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<span style="font-size: 16pt;"><b><i>Bezirk Ruhr-Westfalen<o:p></o:p></i></b></span></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<span style="font-size: 16pt;"><b><i>Parteivorstand der DKP<o:p></o:p></i></b></span></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<span style="font-size: 16pt;"><b><i>IROKK ( Initiative zur Rehabilitierung der Opfer des
Kalten Krieges)<o:p></o:p></i></b></span></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<span style="font-size: 16pt;"><b><i>SDAJ Ruhr-Westfalen</i></b><o:p></o:p></span></div>
<div align="center" class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 16pt;">Im Sinne von Rosie bitten wir
statt Blumen und Kränze um eine Spende für den Kommunalwahlkampf der DKP
Ruhr-Westfalen.<o:p></o:p></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-size: 16pt;">Sparkasse Essen Stichwort „
Rosie Stiffel- Kommunal 2014“ BLZ 36050105 Kto. 5011317<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<o:p><strong><span style="font-size: large;">Die Trauerfeier für Rosie findet am Samstag, d. 8. Februar um 11 Uhr auf
dem Friedhof Kapellen, Friedhofstraße </span></strong></o:p></div>
<div class="MsoNormal" style="text-align: center;">
<o:p><strong><span style="font-size: large;">i</span></strong></o:p><o:p><strong><span style="font-size: large;">n 47447 Moers-Kapellen statt</span></strong></o:p></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-46420055969944215482013-12-23T02:28:00.002-08:002013-12-23T02:28:58.218-08:00Das KPD-Verbotsurteil und die Demokratie sind unvereinbar!<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong></strong></span> </div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi45DOYNQEHmybTE1AGE4euVBy7O_d2MzUNgmWs1zCf2KY2s97pup7OZXRdy02uQKRiJ-_MLUHH5N2XYXR3v_9sF3nqXm0JD_seA49YeK1kmt_9MN4xMAvqRSIKRgJEdVXSqGNRAb5T1HM/s1600/KPDVERBOTRECHTECK.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="282" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi45DOYNQEHmybTE1AGE4euVBy7O_d2MzUNgmWs1zCf2KY2s97pup7OZXRdy02uQKRiJ-_MLUHH5N2XYXR3v_9sF3nqXm0JD_seA49YeK1kmt_9MN4xMAvqRSIKRgJEdVXSqGNRAb5T1HM/s320/KPDVERBOTRECHTECK.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong></strong></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong></strong></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong></strong></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong>Petition an den 18. Deutschen Bundestag</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"></span> </div>
<div class="Lead" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges (IROK), Sitz Essen, stellte bereits vor der Bundestagswahl eine Erklärung "KPD-Verbotsurteil von 1956 aufheben" vor. </span></div>
<div class="Lead" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"></span> </div>
<div class="Lead" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Initiatoren, darunter Prof. Erich Buchholz, Berlin; Sevim Dagdelen MdB "Die Linke", Duisburg; Gerd Deumlich, Essen; Prof. Georg Fülberth, Marburg; Prof. Nina Hager, stellv. DKP-Vorsitzende, Berlin, und Ulrich Sander, Dortmund, wollen daran erinnern, dass eine Demokratie und die Illegalisierung von Kommunistinnen und Kommunisten nicht zusammenpassen.</span></div>
<div class="Lead" style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Kein anderes Land der EU kennt ein derartiges Urteil. Auch wenn es die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) gibt, ändert dies nichts an dem zwingenden Gebot, "das unsägliche Urteil aus dem Jahr 1956 aufzuheben", mit dem Adenauer die Partei verbieten ließ, die große Beiträge im Kampf gegen den Faschismus erbrachte und unvergessene Beiträge im Ringen gegen die Wiederbewaffnung in Deutschland leistete, wofür zahlreiche ihrer Mitglieder mit Gefängnisstrafen belegt wurden. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Dem nun konstituieren 18. Deutsche Bundestag soll die Erklärung mit den gesammelten Unterschriften noch im Januar als Petition vorgelegt werden. Bis zum Abschluß der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11. Januar in Berlin können noch weitere Unterschriften gesammelt werden. Danach soll dem nun konstituieren 18. Deutsche Bundestag die Erklärung mit den gesammelten Unterschriften als Petition vorgelegt werden.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial;"></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial;"></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="https://www.dropbox.com/s/1zt6p1looc4kzd0/kpd_verbotsurteil_aufheben.pdf">KPD Verbotsurteil aufheben - Aufruf und Unterschriftenliste</a></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-48737388357966685692013-12-19T14:46:00.002-08:002013-12-19T14:46:57.414-08:00Die Kommunisten während der Spaltung Deutschlands und heute<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="text-align: justify;">
<strong><em><span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif;">Im folgenden Artikel wird an den gemeinsamen Appell von SED, SEW und DKP von 1983 erinnert. Mit Blick auf die heutige Lage schliesst der Artikel: “Als Parteien, die sich zum Marxismus-Leninismus und zur kommunistischen Sache bekennen, gibt es nur noch die DKP und die KPD. Dieser Umstand … bedarf einer gründlichen Analyse und Bewertung.”</span></em></strong></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: large;"></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Helvetica Neue", Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: large;"><strong>Vor 30 Jahren trafen sich die Kommunisten dreier deutscher Parteien, Es blieb bei der Premiere.</strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
von<em><strong> Herbert Mies</strong></em></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Die Spaltung Deutschlands und Berlins hatte die Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD), der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und die Herausbildung derbesonderen selbständigen politischen Einheit Westberlin zur Folge. Dort entstanden die SED und die KPD, später die DKP sowie die SEW als voneinander unabhängige kommunistische Parteien.</div>
<div style="text-align: justify;">
Am 26. September 1983 wandten sich SED, DKP und SEW mit einem gemeinsamen Appell an die Parteien der Arbeiterbewegung, die Gewerkschaften und Jugendverbände, an alle Menschen in Europa, die in Frieden leben wollen.</div>
<div style="text-align: justify;">
„Wir, die kommunistischen Parteien auf deutschem Boden … erheben unsere Stimme in einer Zeit, da Entscheidungen größter Tragweite bevorstehen, die das Schicksal der Völker Europas, ja der gesamten Menschheit betreffen. Die deutschen Kommunisten haben am Ende des zweiten Weltkrieges, nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus, gemeinsam mit den Sozialdemokraten, mit Christen und Nichtchristen den Schwur geleistet, alles dafür zu tun, damit niemals mehr von deutschem Boden ein Krieg ausgehen kann. In diese Verpflichtung ist das Vermächtnis von 50 Millionen Toten, der Kämpfer gegen die Hitlerbarbarei, der im Faschismus Ermordeten und der Opfer auf den Schlachtfeldern und in den Bombenkellern eingegangen.“</div>
<div style="text-align: justify;">
Dafür hätten die deutschen Kommunisten über drei Jahrzehnte gearbeitet und gekämpft: In der Deutschen Demokratischen Republik beim Aufbau der Arbeiter-und-Bauern-Macht, des ersten sozialistischen deutschen Friedensstaates; in der Bundesrepublik Deutschland im Widerstand gegen die Remilitarisierung, für Entspannung und sozialen Fortschritt; in Westberlin gegen die Frontstadtpolitik und für Beziehungen des Friedens und der Zusammenarbeit mit der DDR.</div>
<div style="text-align: justify;">
In dem Appell hieß es weiter: „Heute erklären wir: Mit der geplanten Stationierung der US-Mittelstreckenraketen wiederholt<br /> sich die Gefahr eines neuen Krieges von deutschem Boden, vom Territorium der Bundesrepublik Deutschland aus. Europa darf nicht Euroshima werden! Noch ist es Zeit …“</div>
<div style="text-align: justify;">
Der gemeinsame Appell der drei Parteien löste in der internationalen kommunistischen und Arbeiterbewegung ein lebhaftes Echo aus. Er demonstriere „hohes Verantwortungsbewußtsein“ und widerspiegele den Geist der antifaschistischen Tradition der deutschen Kommunisten, erklärte damals James Jackson von der Führung der KP der USA. Die Warnung, daß Europa bei Stationierung der US-Raketen ein Euroshima werden könne, erinnere an die Worte Ernst Thälmanns, ein Machtantritt Hitlers bedeute Krieg.</div>
<div style="text-align: justify;">
Der antifaschistische Widerstandskämpfer Max Seydewitz, nach 1945 Ministerpräsident des Landes Sachsen, stellte zu dem Dokument fest: „In über 90 Jahren mußte ich zwei furchtbare Weltkriege erleben. Nunmehr haben die Kommunisten auf deutschem Boden den gemeinsamen Appell an die Menschheit gerichtet, in dieser schicksalsschweren Zeit alles zu tun, um das vor rund vier Jahrzehnten abgegebene Gelöbnis von Millionen Deutschen wahr zu machen. Ich wünschte, daß er tief in den Verstand und in die Herzen der Menschen dringt; daß ein jeder begreift, daß wir in dieser Stunde der Gefahr die verbrecherische Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Boden verhindern müssen.“</div>
<div style="text-align: justify;">
Zum ersten Mal hatten sich die drei Parteien angesichts der enormen Verschärfung der Kriegsgefahr zu einem gemeinsamen Schritt entschlossen. Eine solche Initiative hatte es bis dahin noch nicht gegeben. Weder zur Einbeziehung Westberlins in das westdeutsche Währungssystem noch dann, als Westberlin de facto zu einem Land der Bundesrepublik erklärt wurde. Auch nicht zur Errichtung des Antifaschistischen Schutzwalls am 13. August 1961. Damals war die SEW noch keine eigenständige<br /> Partei. Erst nach der Unterzeichnung des Vierseitigen Abkommens über Westberlin am 3. September 1971 erlangten die Kommunisten Westberlins ihre volle organisatorische Selbständigkeit. Sie arbeiteten und kämpften fortan als SEW mit Gerhard Danelius als Vorsitzendem.</div>
<div style="text-align: justify;">
Der gemeinsame Appell war demnach ein historisches Dokument in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung der Nachkriegsjahre. Ihm gebührt ein angemessener Platz in deren Chronik.</div>
<div style="text-align: justify;">
Niemand von uns konnte indes ahnen, daß diese erste gemeinsame Aktion der drei Parteien auch deren letzte sein würde. Nach der Annexion der DDR gab es keine drei sich zum Marxismus-Leninismus bekennenden Parteien hierzulande mehr. Als einzige überdauerte die DKP. Im Gefolge der Konterrevolution lösten sich die beiden anderen Parteien auf.</div>
<div style="text-align: justify;">
Die SEW verwandelte sich zunächst in eine „Sozialistische Initiative“, um am 30. Juni 1991 ihre Tätigkeit gänzlich einzustellen. Ein Teil der Mitglieder schloß sich der im Osten entstandenen Partei des Demokratischen Sozialismus – der PDS – an.</div>
<div style="text-align: justify;">
Bei seinem ersten Besuch in der Bundesrepublik hatte der damalige Generalsekretär der KPdSU, Leonid Breshnew, davon gesprochen, daß es schwer sei, „am Rhein Kommunist zu sein“. Ich bemerkte daraufhin, die Lage der Kommunisten in Westberlin wäre aus meiner Sicht noch sehr viel schwerer. Immerhin hatte es die SEW mit vier Besatzungsmächten und zwei deutschen Staaten zu tun. Sie lebte und kämpfte unter Bedingungen scharfer Interessenkonflikte auf dem Boden eines Territoriums, das als politisches Pulverfaß und „Speerspitze des Antikommunismus“ galt. Sie mußte ihre politische Tätigkeit in einer antisozialistischen Frontstadt entwickeln. Die SEW bestand nicht lange. In der kurzen Zeit ihres Wirkens aber erwarb sie sich in den zugespitzten Auseinandersetzungen um Krieg und Frieden bleibende Verdienste.</div>
<div style="text-align: justify;">
Mit dem nahezu gleichzeitigen Untergang der SED und dem Beitritt eines weitaus geringeren Teils ihrer Mitglieder zur PDS fand das zeitweilige Nebeneinanderbestehen dreier kommunistischer Parteien auf deutschem Boden – ein einmaliger Vorgang – sein Ende. Als Parteien, die sich zum Marxismus-Leninismus und zur kommunistischen Sache bekennen, gibt es nur noch die DKP und die KPD.</div>
<div style="text-align: justify;">
Dieser Umstand und das Entstehen einer völlig veränderten politischen Landschaft für Kommunisten in Deutschland, die auch weiterhin gravierenden Wandlungen unterliegen dürfte, bedarf einer gründlichen Analyse und Bewertung.</div>
<br />
<em>Herbert Mies war von 1973 bis 1990 Vorsitzender der DKP.</em><br />
<br />
Aus <a href="http://www.rotfuchs.net/zeitung/aktuell/RF-189-10-13.pdf">RotFuchs</a>, Oktober 2013 übernommen vom <a href="http://news.dkp.de/">DKP-Nachrichtenportal</a></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-12207465996997640222013-07-04T03:40:00.000-07:002013-12-20T04:13:08.699-08:00Wir trauern um unseren Genossen Jupp Mallmann<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiShwkFLEWvINz5xKjCzfC5uZXb1m6ZlNuqlDALMltKDlhOdnFgH744YyiDBvgSwAmfG9S2VYrgZ__Kx1G2fBq5mqrwt2Nn0PRZ56kNMZCpxtpjD0wv3zzK6vWgWj_-iB5XQDMJvB6tyV8/s618/JuppMallmann.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiShwkFLEWvINz5xKjCzfC5uZXb1m6ZlNuqlDALMltKDlhOdnFgH744YyiDBvgSwAmfG9S2VYrgZ__Kx1G2fBq5mqrwt2Nn0PRZ56kNMZCpxtpjD0wv3zzK6vWgWj_-iB5XQDMJvB6tyV8/s320/JuppMallmann.jpg" width="165" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Bildrechte bei: arbeiterfotografie.com</td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br /><span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong>"Wir Kommunisten haben ein gemeinsames Ziel, haben die Wissenschaft von Marx, Engels und Lenin und wir haben unsere Parteigeschichte.“ <br /> (Jupp Mallmann, 2011)</strong><br /><br />Unser Genosse Jupp Mallmann verstarb kurz vor seinem 88. Lebensjahr.<br /><br />Jupp hat unsere Parteigeschichte mitgeschrieben. Jupp, der FDJler und der einstige Kreissekretär der KPD von Moers am Niederrhein, Jupp, der Redakteur des Deutschen Freiheitssenders DSF 904, der aktiv gegen die Wiederaufrüstung der BRD kämpfte, und der aufrechte Gewerkschafter, der unter Adenauer wegen Hochverrats vor Gericht gestellt wurde.<br /><br />1943 gerät Jupp als Soldat in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Hier beginnt für ihn das Nachdenken über Krieg und seine Ursachen. Seine Schlussfolgerung: ich muss mich organisieren und politisch aktiv werden. Jupp wird im März 1947 Mitglied der FDJ und der KPD. Nach dem Verbot der FDJ wird er 1953 verhaftet. Nach 408 Tagen Einzelhaft wird Jupp gegen Auflagen entlassen. <br /><br />Doch das Verfahren läuft weiter. Um weiterer Haft zu entgehen, geht er nach dem KPD-Verbot 1956 in die Illegalität. In der ihm wenige Monate zuvor zugestellten Anklageschrift des Bundesgerichtshofs wird ihm unter anderem sein Eintreten »für die Errichtung eines einheitlichen, unabhängigen, demokratischen Deutschlands, mit dem Ziel des baldigen Abschlusses eines gerechten Friedensvertrages und des Abzugs aller Besatzungstruppen« vorgeworfen. <br /><br />Erst 1968, als im Zuge der neuen Ostpolitik die Konstituierung einer neuen kommunistischen Partei möglich wird, wird der Haftbefehl aufgehoben. Bis das ihm zugefügte Unrecht offiziell eingeräumt wird, sollten nochmals 24 Jahre vergehen. Erst 1992 räumt das Bundesjustizministerium ein, dass Jupp Mallman „Ungerechtigkeiten“ zugefügt wurden. Eine Rehabilitierung und Wiedergutmachung wird ihm aber wie Zehntausenden anderen politischen Häftlingen verweigert.<br />Die DKP betraute Jupp seit 1968 mit verantwortungsvollen Aufgaben. Er wurde Geschäftsführer der Druckerei und Verlag GmbH Plambeck, in der u. a. die UZ herausgegeben wurde.<br />Nie verlor Jupp seine Bodenhaftung. Jede Woche stand er auf dem Markt in Neukirchen-Vluyn und verkaufte seine UZ. Und auch vor dem Tor der Zeche Niederberg bot er mit seinen Genossinnen und Genossen den Bergleuten die Betriebszeitung der DKP „Glückauf“ für einen Soligroschen an. Jupps Kampfesmut war nach über 60 Jahren aktiver Arbeit in der<br />kommunistischen Bewegung ungebrochen. Seine Solidarität gehörte nach der Niederlage des Sozialismus auch den politisch verfolgten Staats-und Parteifunktionären der DDR. <br /><br />Auch sein Wirken seit 1999 in Berlin hat viele Spuren hinterlassen und vor allem junge Genossinnen und Genossen immer wieder begeistert. "Jupp hat aufgeschrieben – Bericht eines Zeitzeugen“ heißt eine Schrift mit autobiografischen Notizen. Damit leistete Jupp Aufklärung über „juristische Schweinereien“ für die Nachwelt. <br /><br />Jupp, Du bleibst in unserer Erinnerung! Wir machen weiter!<br /><br />DKP Parteivorstand, Redaktion Unsere Zeit, DKP Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen, </span><br />
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">DKP Landesvorstand Berlin, DKP Kreis Wesel, DKP Treptow-Köpenick, IROKK</span></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-48828747230384423732013-06-05T02:46:00.001-07:002013-06-05T02:46:17.863-07:00"Verboten–verfolgt–vergessen" - Veranstaltung am 21. Juni 2013 - Bochum<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzj3F2kvcqXDcbian_GqB2SWwrFzZYuoaU5GqNRH9JR8rA8wZCFOTN2XsLqkybqzNlOkFRZWqryRunkGbUqlF7VG5IyP6SOZEuhjgIKkPdHjb5YokJCX8H3VQRh_6hPRjYFGqu9yc1Ddw/s1600/Verboten-Verfolgt-Vergessen.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzj3F2kvcqXDcbian_GqB2SWwrFzZYuoaU5GqNRH9JR8rA8wZCFOTN2XsLqkybqzNlOkFRZWqryRunkGbUqlF7VG5IyP6SOZEuhjgIKkPdHjb5YokJCX8H3VQRh_6hPRjYFGqu9yc1Ddw/s400/Verboten-Verfolgt-Vergessen.jpg" width="400" /></a></div>
<br />
<table border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" class="MsoNormalTable" style="border-collapse: collapse; mso-padding-alt: 0cm 3.5pt 0cm 3.5pt;">
<tbody>
<tr style="mso-yfti-firstrow: yes; mso-yfti-irow: 0; page-break-inside: avoid;">
<td rowspan="5" style="background-color: transparent; border: rgb(0, 0, 0); padding: 0cm 3.5pt; width: 336.8pt;" valign="top" width="449"><!--[if gte vml 1]><v:shape
id="_x0000_s1026" type="#_x0000_t75" style='width:180.75pt;height:99.85pt;
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<td style="background-color: transparent; border: rgb(0, 0, 0); padding: 0cm 3.5pt; width: 152.05pt;" valign="top" width="203"></td>
</tr>
<tr style="mso-yfti-irow: 1; page-break-inside: avoid;">
<td style="background-color: transparent; border: rgb(0, 0, 0); padding: 0cm 3.5pt; width: 152.05pt;" valign="top" width="203"></td>
</tr>
<tr style="mso-yfti-irow: 2; page-break-inside: avoid;">
<td style="background-color: transparent; border: rgb(0, 0, 0); padding: 0cm 3.5pt; width: 152.05pt;" valign="top" width="203"> </td>
</tr>
<tr style="mso-yfti-irow: 3; page-break-inside: avoid;">
<td style="background-color: transparent; border: rgb(0, 0, 0); padding: 0cm 3.5pt; width: 152.05pt;" valign="top" width="203">
<div class="MsoHeader" style="margin: 0cm 0cm 0pt;">
<span style="font-size: 6pt; mso-bidi-font-size: 12.0pt;"><o:p><span style="font-size: small;"> </span></o:p></span></div>
</td>
</tr>
<tr style="mso-yfti-irow: 4; mso-yfti-lastrow: yes; page-break-inside: avoid;">
<td style="background-color: transparent; border: rgb(0, 0, 0); padding: 0cm 3.5pt; width: 152.05pt;" valign="top" width="203"></td>
</tr>
</tbody></table>
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 28pt;"><span style="font-size: x-large;">"Verboten–verfolgt–vergessen"</span></span></b><br />
<br />
<div class="western" style="margin: 1em 0cm 0pt; text-align: justify;">
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 10.5pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";">Die
Verfolgung der politischen Opposition in der Adenauerzeit – ein Film von Daniel
Burkholz<o:p></o:p></span></b></div>
<b style="mso-bidi-font-weight: normal;"><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 8pt; mso-bidi-font-family: "Times New Roman";"><o:p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;"></span></o:p></span></b><br />
<div style="text-align: justify;">
<i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; font-family: "Verdana","sans-serif"; font-size: 10pt;">Aus der
Filmbeschreibung: „B</span></i><i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 10pt;">ereits
kurz nach Ende des 2. Weltkriegs begann der Kalte Krieg. Vor diesem Hintergrund
plante die Bundesregierung unter Kanzler Adenauer schon 1950 den Aufbau einer
Armee. Gegen dieses Vorhaben gab es in der Bevölkerung große Proteste. Die
Regierung Adenauer reagierte schnell. Innerhalb weniger Wochen wurde ein
politisches Strafrecht eingeführt, das seine Wurzeln im Strafrecht der Nazizeit
hatte. Alle BürgerInnen, die gegen die Wiederbewaffnung oder für die
Wiedervereinigung waren, galten nun als StaatsfeindInnen.</span></i><i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; font-family: "Verdana","sans-serif"; font-size: 10pt;"> </span></i><i style="mso-bidi-font-style: normal;"><span style="color: black; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 10pt;">Über 200.000 Menschen wurden politisch verfolgt - häufig von
Polizisten, Staatsanwälten oder Richtern, die ihr Handwerk noch in der Nazizeit
gelernt hatten - und ca. 10.000 von ihnen zu teils langjährigen
Gefängnisstrafen verurteilt. Oftmals wurde ihre Existenz zerstört. Auf diese
Weise wurde erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik - und lange vor 1968
- eine große außerparlamentarische Bewegung zerschlagen.“<o:p></o:p></span></i></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif";">Besonders
von der Strafverfolgung betroffen waren Kommunistinnen und Kommunisten. Viele
saßen schon während des Faschismus hinter Gittern. Und ihre Richter, Staatsanwälte
und Wärter blieben die gleichen. So wundert es wenig, das nur wenige Jahre nach
der Befreiung vom Faschismus, in manchen Urteilen der Adenauer-Justiz die
früher erlittene KZ-Haft auch noch als strafverschärfend gewertet wurde. <o:p></o:p></span></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: "Arial","sans-serif";">Der
Film soll auch die Forderung nach Rehabilitierung bekräftigen, die die Opfer
der bundesdeutschen Linkenverfolgung erheben. Sie haben nie eine Entschuldigung
gehört, nie auch nur einen Cent Wiedergutmachung erhalten. Seit vielen Jahren
setzt sich besonders die „Initiativgruppe zur Rehabilitierung der Opfer des
kalten Krieges“ (IROKK) dafür ein, verbunden mit der Forderung der Aufhebung
des seit 1956 bestehenden KPD-Verbots.<o:p></o:p></span></div>
<br />
<div align="center" class="PreformattedText" style="margin: 0cm 0cm 0pt; text-align: center;">
<b><span style="color: black; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 24pt;">21. Juni
2013 um 19:00 Uhr <o:p></o:p></span></b></div>
<br />
<div align="center" class="PreformattedText" style="margin: 0cm 0cm 0pt; text-align: center;">
<b><span style="color: black; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Filmvorführung
und Diskussion im </span></b></div>
<div align="center" class="PreformattedText" style="margin: 0cm 0cm 0pt; text-align: center;">
<b><span style="color: black; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Kulturzentrum </span></b><b><span style="color: black; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">„Bahnhof Langendreer“,
</span></b></div>
<div align="center" class="PreformattedText" style="margin: 0cm 0cm 0pt; text-align: center;">
<b><span style="color: black; font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">Wallbaumweg 108, </span></b><b><span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 14pt;">44894<span style="color: black;"> Bochum – Raum 6<o:p></o:p></span></span></b></div>
<br />
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: #00FF;">Im Anschluss an den Film freuen wir uns auf die weiterführende Diskussion
mit den beiden Zeitzeugen <b style="mso-bidi-font-weight: normal;">Ingrid und
Herbert Wils </b>aus Hagen<b style="mso-bidi-font-weight: normal;">. </b>Beide
waren als Mitglieder der in Westdeutschland bereits 1951 verbotenen Freien Deutschen
Jugend (FDJ) jahrelang inhaftiert. Ihr „Verbrechen“, die Herstellung einer
Betriebszeitung <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>und das Singen von als
staatsfeindlich ein-geschätzten Liedern. Wie heute noch bei den Paragraphen 129a
und 129b, wo eigentlich legale Aktionen plötzlich ein Straftatbestand sein können.</span><br />
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: #00FF;"></span><br />
<span style="font-family: "Arial","sans-serif"; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-bidi-language: AR-SA; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: #00FF;"><strong>Veranstalter: DKP Kreisorganisation Bochum</strong></span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-87611754200355195432013-04-30T14:26:00.003-07:002013-04-30T14:26:45.097-07:00Wir trauern um unseren Genossen Gerd Deumlich<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<span style="font-family: VERDANA,ARIAL,HELVETICA,SANS-SERIF; font-size: x-small;"></span><br />
<div align="left">
</div>
<div align="left">
</div>
<div align="left">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgimaaD_RMLJop8pVN79r8wF5NiN0_4wnPMtNfagq-RLxaTwSvPkqMWuzsI_9EkyJJlidwkweOrjQPNVbs-6o6dyd265-SYmLPJZvsmb0YommvMkv8keKB4ckRtQvIOaAboLCreZqolZws/s1600/deumlich2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgimaaD_RMLJop8pVN79r8wF5NiN0_4wnPMtNfagq-RLxaTwSvPkqMWuzsI_9EkyJJlidwkweOrjQPNVbs-6o6dyd265-SYmLPJZvsmb0YommvMkv8keKB4ckRtQvIOaAboLCreZqolZws/s320/deumlich2.jpg" width="285" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">26. Juni 1929 - 23. April 2013</td></tr>
</tbody></table>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-family: VERDANA,ARIAL,HELVETICA,SANS-SERIF; font-size: x-small;"><span style="font-size: small;">Am
Abend des 23. April starb unser Genosse Gerd Deumlich plötzlich und
trotz seines Alters unerwartet. Wir trauern mit seinen beiden Söhnen und
Grit, seiner Frau und Genossin, die über 60 Jahre immer fest zu ihm
stand und die Familie zusammenhielt. Gemeinsam haben wir einen von
tiefem Humanismus geprägten, vielseitig literarisch und künstlerisch
gebildeten, an der Basis verankerten, erfahrenen,
warmherzig-freundlich-bescheidenen kommunistischen Journalisten
verloren, der sein politisches Leben lang konsequent gegen Krieg,
Faschismus, Militarismus und Rassismus, für die sozialen,
demokratischen, kulturellen Interessen der Arbeiterklasse und ihre
sozialistische Zukunft gekämpft hat.
</span></span></div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-family: VERDANA,ARIAL,HELVETICA,SANS-SERIF; font-size: x-small;"><span style="font-size: small;">Gerd Deumlich wurde am 26. Juni 1929 in
Brieg/Schlesien geboren, erlernte nach der Schule den Beruf des
Landvermessungstechnikers. Sohn eines "Moorsoldaten" - sein Vater saß
als KZ-Häftling im Emsland und später in Dachau ein - wurde Gerd im
Frühjahr 1946 Mitglied der KPD und der FDJ in Westdeutschland.
</span></span></div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-family: VERDANA,ARIAL,HELVETICA,SANS-SERIF; font-size: x-small;"><span style="font-size: small;">Schon früh arbeitete er als Journalist daran mit,
die politische Landschaft der Nachkriegszeit zu vermessen, zu
analysieren, zu kommentieren, mit dem Ziel zu verstehen, verständlich zu
machen, Partei zu ergreifen und die Verhältnisse im Interesse der
Arbeiterklasse zu verändern. Dafür verurteilte ihn die Adenauer-Justiz
Mitte der 1950er Jahre als jungen Chefredakteur der damals schon
illegalen FDJ-Zeitung "Junges Deutschland" zu zweieinhalb Jahren
Gefängnis.
</span></span></div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-family: VERDANA,ARIAL,HELVETICA,SANS-SERIF; font-size: x-small;"><span style="font-size: small;">Im März 1969 wurde Gerd Deumlich - mit seiner
Familie aus dem DDR-Exil in die Bundesrepublik zurückgekehrt - erster
Chefredakteur der UZ. Ab Anfang der 70er Jahre trug er dann für lange
Jahre als Präsidiumsmitglied im Parteivorstand Verantwortung für die
nachhaltig ausstrahlende Kulturpolitik der DKP. Nach der bitteren
Niederlage von 1989/90 zog er sich nicht resigniert zurück, sondern
forderte und förderte in der UZ und in den Marxistischen Blättern als
deren verantwortlicher Redakteur, Mitherausgeber und
Verlagsgesellschafter selbstkritisches Nachdenken über die Ursachen
dieser Niederlage und Neuvermessung der weltpolitischen Landschaft,
immer noch mit dem Ziel zu verstehen, verständlich zu machen, weiter
Partei zu ergreifen ...
</span></span></div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-family: VERDANA,ARIAL,HELVETICA,SANS-SERIF; font-size: x-small;"><span style="font-size: small;">Das tat er nicht nur in und mit seiner Partei,
der DKP, deren aktueller Zustand ihn mit Sorge erfüllte, sondern auch in
und mit seiner Gewerkschaft ver.di, der Initiative zur Rehabilitierung
der Opfer des Kalten Krieges und der VVN-BdA, deren Bundesausschuss er
angehörte. Gerd Deumlich hinterlässt eine große Lücke, aber auch viel
Nachlesbares und viele MitstreiterInnen, die sich seiner über
Parteigrenzen hinweg mit Respekt und Hochachtung gern erinnern. </span></span></div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<br /></div>
<div align="center" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
</div>
<span style="font-family: VERDANA,ARIAL,HELVETICA,SANS-SERIF; font-size: x-small;">
<div align="center" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<br /></div>
<div align="center" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-size: small;"><i><b>Parteivorstand der DKP<br /><br />Neue Impulse Verlag GmbH<br /><br />Redaktion und Herausgeberkreis<br />der Marxistischen Blätter<br /><br />Redaktion Unsere Zeit<br /><br />DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen<br /><br />DKP-Kreisvorstand Essen<br /><br />DKP-Gruppe Frohnhausen/Holsterhausen<br /><br />Initiative zur Rehabilitierung<br />der Opfer des Kalten Krieges - IROKK<br /><br />SDAJ-Bundesvorstand</b></i></span></div>
<div align="center" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-size: small;"><i><b> </b></i>
</span></div>
<div align="center" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
</div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<br /></div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Die Trauerfeier von Gerd Deumlich findet am
10. Mai 2013 ab 12.30 Uhr in der Trauerhalle des Essener
Süd-West-Friedhofes, Fulerumer Straße statt. </span></div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<br /></div>
<div align="justify" style="font-family: Arial,Helvetica,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Statt Blumen und Kränzen bitten wir im Sinne von
Gerd Deumlich um Spenden für die Marxistischen Blätter auf das Konto des
Parteivorstandes der DKP, Konto-Nummer 400 248 7502, GLS Bank
(BLZ) 430 609 67, Stichwort Gerd Deumlich.
</span></div>
</span></div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-2125237808398284402013-02-15T10:57:00.002-08:002013-02-15T10:57:06.317-08:00Ein unrühmliches Kapitel<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<br /><span style="font-size: large;"> <br />Opfer der politischen Justiz in der BRD warten weiter auf Rehabilitierung. Erinnerung an ein Treffen vor zehn Jahren mit dem niedersächsischen Justizminister Christian Pfeiffer</span><br />
<span style="font-size: large;"></span><br />
<address>
Von Hans Daniel in jungeWelt 16.02.2013</address>
<br />
<div class="Content">
</div>
<div class="ImageBox">
<table style="width: 50px;" summary="Designtabelle"><tbody>
<tr><td>
<a href="javascript:imgToggle42819('img42819');"><div>
<img alt="Demonstration in Mannheim gegen das KPD-Verbot (17. August 1968)" height="227" id="img42819" src="http://www.jungewelt.de/serveImage.php?id=42819&ext=.jpg" width="320" /></div>
</a><div class="Title">
Demonstration in Mannheim gegen das KPD-Verbot (17. August 1968)</div>
<div class="Copyright">
Foto: UZ Bildarchiv</div>
<div class="Copyright">
</div>
<div class="Copyright">
</div>
</td></tr>
</tbody></table>
</div>
<div class="Content" style="text-align: justify;">
Günter Bennhardt aus Lünen, in der Adenauer-Ära wegen »Geheimbündelei« und »Staatsgefährdung« 20 Monate inhaftiert, schrieb nach einem Besuch der Gedenkstätte im Dresdener Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit ins ausliegende Gästebuch, daß zur »andere(n) Seite der Erkenntnis durch Erinnerung« auch das gehöre, »was in den Jahren des Kalten Krieges an politischem Unrecht geschehen ist«. Gemeint sind damit Vorgänge in der Bundesrepublik.<br /><br />Diese »Seite der Erkenntnis« soll nun endlich durch die Schaffung einer Gedenkstätte für Opfer der politischen Justiz ins öffentliche Gedächtnis gerückt werden. Der Bundesausschuß der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA), die Landesverbände der Verfolgtenorganisation Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges, die im vergangenen Jahr gegründete Gruppe »Kinder des Widerstandes« und Peter Dürrbeck, dessen Mutter Opfer der politischen Nachkriegsjustiz war, haben sich für einen entsprechenden Vorschlag ausgesprochen. »Wegen der Vergangenheit des Gefängnisses in Wolfenbüttel böte es sich als Standort an. Allerdings böten sich auch andere Standorte an«, heißt es in einer Erklärung, aber »sie sollten sich schon in Niedersachsen befinden«.<br /><br />Dafür sprechen viele Gründe, schreibt Oberlandesgerichtsrat a.D. Helmut Kramer in einem Brief an Bennhardt. Nicht zuletzt die Tatsache, daß die Justiz dieses Bundeslandes besonders eifrig war. Weitere Gründe, in diese Gedenkstätte auch die Erinnerung an die Opfer des Kalten Krieges einzubeziehen: »Zum einen haben viele junge Kommunisten Haftstrafen, die gegen sie überwiegend wegen bloßer Meinungsäußerungen verhängt worden sind, in Wolfenbüttel verbüßt. Zum anderen ergibt sich eine direkte Verbindungslinie zur NS-Justiz daraus, daß es ehemalige NS-Richter, oftmals sehr konkret durch Unrechtsurteile schwer belastet, waren, die sie verurteilt haben.« (Siehe unten und Spalte)<br /><br />Dieses Problem muß thematisiert werden. Das hat ein – wegen der Einmaligkeit in der bundesdeutschen Geschichte der Erinnerung wertes – Treffen deutlich gemacht, das vor zehn Jahren, am 13. Februar 2003, im Gästehaus der niedersächsischen Landesregierung stattfand. Der Ort der Begegnung war ebenso ungewöhnlich wie die Gäste, die der damals amtierende Justizminister des Landes, Christian Pfeiffer, eingeladen hatte. Es waren Mitglieder der »Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges«, Frauen und Männer also, die in den Hochzeiten von 1951 bis 1968 wegen Verstoßes gegen das FDJ- bzw. KPD-Verbot, wegen antimilitaristischer Aktivitäten verfolgt worden waren.<br /><br />»Die Vergangenheit läßt uns nicht los«, lautete der erste Satz der Begrüßungsrede des Ministers. Einige Sätze später war deutlich, daß sich diese Worte nicht allein auf die Jahre der faschistischen Diktatur beziehen sollten. Fast 60 Jahre nach der Befreiung beginne die Gesellschaft »ihre Geschichte als die eines doppelten Versagens zu begreifen«. Und damit war er bei dem Thema, das er am Ende seiner Rede »ein unrühmliches Kapitel deutscher Justizgeschichte« nannte: »die Zeit eines teilweise geradezu paranoiden Antikommunismus.« Damals brauchte der erste Bundeskanzler der BRD, Konrad Adenauer (CDU), um die »westdeutsche Bevölkerung nur fünf Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation zur Wiederaufrüstung bewegen zu können (…) allerdings ein Feindbild: die Sowjetunion und die Kommunisten«, so Pfeiffer.<br /><br />Widerspruch, Widerstand dagegen grenzten damals an Hochverrat und Staatsgefährdung, waren »landesverräterische Beziehungen«, stellten in jedem Fall ein Vergehen dar gegen die proklamierte »freiheitliche demokratische Grundordnung« und wurden damit ein Fall für die Wächter über die »wehrhafte Demokratie«. Das rief den Verfassungsschutz, den Militärischen Abschirmdienst (MAD), den Bundesnachrichtendienst (BND) und die 17 politischen Sonderstrafkammern auf den Plan, die mit umfassenden Ermittlungsverfahren, in nicht wenigen Fällen mit den Erfahrungen aus den Jahren 1933 bis 1945, ans Werk gingen. Die Zahlen sind bekannt: 125000 Ermittlungsverfahren, in die an die 500000 Bürger einbezogen waren und rund 10000 Verurteilungen zu Zuchthaus- und Gefängnisstrafen, von den diskriminierenden, zum Teil existenzvernichtenden Folgeauflagen ist hier keine Rede.<br /><br />Im offiziellen Gedächtnis ist dieses Kapitel nicht existent. Wenn die Bundestagsfraktion der Linkspartei sich seit Jahren immer wieder im Parlament darum bemüht, daß das in der BRD geschehene Unrecht eingestanden wird, die in der BRD von der politischen Justiz Verurteilten rehabilitiert werden, sind sich die Regierungsparteien einig: Das war alles »rechtsstaatlich«. Zudem ist kommunistischer Widerstand gegen den Faschismus, auch darin stimmen diese Parteien überein, nicht der Ehrung wert. Das Abschmettern eines entsprechenden Antrags der Linksfraktion im vergangenen November hat dies erneut manifestiert. Vom Unrechtscharakter, so hörten wir es eben wieder von CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe im Zusammenhang mit den neuen Schmähungen gegen Gregor Gysi, darf nur in bezug auf die DDR gesprochen werden</div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-18767161193490572042012-11-21T12:04:00.000-08:002012-11-21T12:04:05.591-08:00Engagement gegen Faschismus und Krieg ruft Geheimdienst auf den Plan. <div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<h2>
Ein Gespräch mit Silvia Gingold</h2>
<address>
Interview: Markus Bernhardt</address>
<address>
</address>
<div class="Content">
<div class="ImageBox">
<a href="http://www.blogger.com/blogger.g?blogID=4525962116545039085" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;">
<img alt="Das Foto zeigt Silvia Gingold und ihren Vater Peter auf dem Mann" height="234" id="img41343" src="http://www.jungewelt.de/serveImage.php?id=41343&ext=.jpg" width="320" />
</a><table style="width: 50px;" summary="Designtabelle"><tbody>
<tr><td>
<div class="Title">
Das Foto zeigt Silvia Gingold und ihren Vater Peter auf dem Mannheimer DKP-Parteitag 1978</div>
<div class="Copyright">
Foto: UZ-Archiv/Meyborg</div>
</td></tr>
</tbody></table>
</div>
<h5 style="text-align: justify;">
<span style="font-size: small;">Silvia <span class="mark">Gingold</span> lebt in Kassel. Sie ist Tochter der Widerstandskämpfer Ettie und Peter <span class="mark">Gingold</span>.
1975 erhielt sie wegen Mitgliedschaft in der DKP Berufsverbot. 1976 kam
es zur Wiedereinstellung als Angestellte aufgrund starken öffentlichen
Drucks. Silvia <span class="mark">Gingold</span> ist heute im Kasseler
Friedensforum und in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes –
Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) aktiv.</span></h5>
<div style="text-align: justify;">
<b><i>Sie haben jüngst in Erfahrung zu bringen versucht, welche
Informationen das Landesamt für Verfassungsschutz in Hessen über Sie
gespeichert hat. Wie zufrieden sind Sie mit der Antwort?</i></b></div>
<div style="text-align: justify;">
Die Auskunft, daß ich seit dem Jahre 2009 im Bereich Linksextremismus«
gespeichert bin, empört mich natürlich. Nach meinen Erfahrungen mit
dieser Behörde, die seit meinem 17. Lebensjahr Erkenntnisse über mich
gesammelt hat, die schließlich zu meinem Berufsverbot in den 1970er
Jahren führten, bin ich allerdings nicht überrascht. Was mich
verwundert, ist jedoch der angegebene Zeitraum, denn ich engagiere mich
ja nicht erst seit 2009 gegen Faschismus und Krieg. Deshalb glaube ich,
daß hier noch sehr viel mehr »Erkenntnisse« aus Bespitzelungen gehortet
sind, die mir aber nicht offengelegt werden. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<b><i>Der Geheimdienst wirft Ihnen unter anderem vor, im Rahmen einer
öffentlichen Veranstaltung aus der Autobiographie Ihres Vaters Peter <span class="mark">Gingold</span> vorgelesen zu haben.</i></b></div>
<div style="text-align: justify;">
Dieser Vorwurf hat mich besonders tief empört und macht mich wütend. Das
Anliegen meines Vaters war es, seine Erfahrungen aus dem
antifaschistischen Widerstandskampf den nachfolgenden Generationen
nahezubringen und sie zu ermutigen, gegen Nazi-Ideologie, Rassismus,
Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus aktiv zu werden. Als Zeitzeuge
appellierte er besonders an Jugendliche sich einzumischen, »damit ihr
nicht das, was wir damals riskieren mußten, morgen riskieren müßt«.<br /><br />
Wenn ich aus dem Buch meines Vaters lese, tue ich dies aus der tiefen
Überzeugung, daß es unerläßlich ist, die wertvollen Erinnerungen der
Widerstandskämpfer, deren unermüdliche Warnungen vor der Gefahr von
rechts weiterzutragen und ihre Erfahrungen in unseren heutigen Kampf
gegen Neofaschismus und Krieg einzubeziehen. Wenn dies
linksextremistisch ist, wie es der Verfassungsschutz« einordnet, so bin
ich gerne linksextrem. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<b><i>Der Verfassungsschutz behauptet außerdem, daß Berichte über
Ihre Person aus den Jahren zwischen 1974 und 1977 – damals waren Sie
Opfer der Berufsverbote in Westdeutschland – nicht mehr vorlägen. Für
wie glaubwürdig halten Sie diese Darstellung?</i></b></div>
<div style="text-align: justify;">
Wie schon erwähnt, glaube ich nicht, daß erst Daten seit 2009 über mich
gespeichert worden sind. Meine Eltern wurden als Kommunisten und
Mitglieder der verbotenen KPD schon bespitzelt und überwacht, als ich
noch ein Kind war. Wie wir später erfuhren, verdiente sich ein Rentner,
der gegenüber von unserem Wohnhaus in Frankfurt am Main wohnte, ein
Zubrot, indem er für den »Verfassungsschutz« unser Haus beobachtete,
unsere Besucher und ihre Autokennzeichen notierte und dem Geheimdienst
Bericht erstattete. Als ich mich als Jugendliche selbst politisch
engagierte, wurde auch ich in die Überwachung mit einbezogen. Diese
gesammelten Beobachtungen wurden mir während meiner Anhörung im Jahr
1974 vorgelegt und beinhalteten unter anderem meine Teilnahme an
Demonstrationen gegen die Notstandsgesetze, gegen den Krieg in Vietnam,
gegen Neonazis und Rassismus. Sie lieferten letztlich die Grundlage für
ein Gerichtsurteil, das mich zur Verfassungsfeindin stempelt und
aufgrund dessen ich in Hessen keine Beamtin werden konnte. Dieses Urteil
aus dem Jahr 1977 ist nie aufgehoben worden. Daher habe ich große
Zweifel, daß die entsprechenden Daten nicht mehr existieren. Zumindest
habe ich nie eine Protokoll oder Ähnliches bekommen, das mir einen
Nachweis über deren Vernichtung erbracht hätte. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<b><i>Während die hessischen Schlapphüte – Stichwort »Kleiner Adolf« –
ganz offensichtlich in den Terror des »Nationalsozialistischen
Untergrundes« (NSU) verstrickt sind, überwacht die Behörde weiterhin
maßgeblich die politische Linke. Wie bewerten Sie dieses Vorgehen?</i></b></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist ein Skandal, daß der damalige Mitarbeiter des hessischen
Verfassungsschutzes und V-Mann-Führer Andreas Temme, der sich
nachweislich kurz vor der Ermordung von Halit Yozgat in Kassel am Tatort
aufgehalten hatte und somit in den Kreis der Verdächtigen gehört, nun
in der Behörde meines ehemaligen Arbeitgebers im öffentlichen Dienst,
dem Regierungspräsidium Kassel, arbeitet. Dies, obwohl seine Gesinnung
bekannt ist und sogar Waffen bei ihm gefunden wurden. Linke und
Antifaschisten, die sich den Nazis in den Weg stellen, werden hingegen
bespitzelt und kriminalisiert. Der hessische Landtagsabgeordnete der
Linkspartei, Willi van Ooyen, wurde gar unter Strafe gestellt, weil er
sich an der Blockade gegen die Neonazis in Dresden beteiligte. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<b><i>In den vergangenen Monaten wurde bekannt, daß sich in manchen
Kreisverbänden der CDU, die in Hessen immerhin die Landesregierung
stellt, Neofaschisten tummelten. Welche politische Verantwortung trägt
die Landesregierung an besagten Zuständen?</i></b></div>
<div style="text-align: justify;">
Daß diese Landesregierung nur das Feindbild links kennt, kann niemanden
überraschen. Hat doch Roland Koch, der Vorgänger des heutigen
Ministerpräsidenten, seine Wiederwahl durch eine rassistische
Wahlkampagne erreicht. Der schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion
fiel mehr durch seine rechtspopulistische Hetze in seinem Wetzlarer
Anzeigenblatt auf, denn durch seine Vorschläge zur Verbesserung der
Bildungspolitik. Der heutige Ministerpräsident Volker Bouffier hatte
damals als Innenminister die Verantwortung für den hessischen
Verfassungsschutz, als man durch den Schutz von Andreas Temme die
Aufklärung des Mordes an Halit Yozgat behinderte. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<b><i>Wie bewerten Sie den Stand der Aufarbeitung in Sachen Verstrickungen der Inlandsgeheimdienste in den braunen Terror?</i></b></div>
<div style="text-align: justify;">
Die vielen Ungereimtheiten, angeblichen Pannen«, das Verschwinden und
Schreddern von Akten etc. machen deutlich, daß hier mehr vertuscht wird,
als daß man an einer ernsthaften Aufklärung des braunen Terrors
interessiert ist. Die immer neu und mehr zufällig ans Tageslicht
gekommenen personellen Verstrickungen der V-Leute in den Neonaziterror
nähren den Verdacht, daß diese Szene Rückendeckung durch den
Verfassungsschutz genießt und durch ihn unterstützt wurde und wird. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<b><i>Halten Sie eine Demokratisierung der Verfassungsschutzbehörden, wie sie von Teilen der Linken gefordert wird, für möglich?</i></b></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Anfang an machte sich diese Behörde die Erfahrungen früherer
Mitarbeiter von SS und NS-Geheimdiensten zunutze, die lange Zeit in
führenden Positionen des »Verfassungsschutzes« tätig waren. Den aus der
Nazizeit hinübergeretteten Antikommunismus prägt dieses Amt heute immer
noch nachhaltig.<br /><br />
Die Kontinuität der Verfolgung, Diskriminierung und Kriminalisierung von
Linken, Antifaschisten und Kommunisten, die sich wie ein roter Faden
ungebrochen durch die Geschichte der Bundesrepublik zieht, legen davon
Zeugnis ab: Verfolgung und Gefängnisstrafen von Kommunisten in den
1950er Jahren, das KPD-Verbot, das Verbot antifaschistischer und
Friedensorganisationen, die Bespitzelungen auf der Grundlage des
Radikalenerlasses, die zu 11000 Berufsverbotsverfahren in den 1970er
Jahren führten, die Überwachung und Bestrafung von Antifaschisten, die
heute neonazistische Aufmärsche verhindern – alle diese Tatsachen
widersprechen dem Schutz der Verfassung und sind gegen sie gerichtet.
Deshalb ist dieser »Verfassungsschutz« nicht nur überflüssig, sondern
auch gefährlich und gehört abgeschafft.</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="http://www.jungewelt.de/index.php">jungeWelt</a> </div>
</div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-41672705771037774972012-11-21T11:55:00.004-08:002012-11-21T11:55:44.968-08:00Auskunftsersuchen in Sachen Verfassungsschutz<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="text-align: justify;">
<b><span style="font-size: large;">Am 16. Oktober 2012 hatte sich Silvia Gingold an das Landesamt für
Verfassungsschutz Hessen gewandt und um »Auskunft über die über mich
gespeicherten Daten« gebeten:</span></b></div>
<div class="Content">
<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, in den Jahren 1974 bis 1977 hatte ich ein
Berufsverbotsverfahren. Im Zuge dieses Verfahrens wurden auch
Erkenntnisse des Verfassungsschutzes verwendet und auf dessen
Einschätzungen verwiesen. Ich habe also Anlaß zu der Befürchtung, daß
bei Ihrer Behörde Daten über mich gespeichert sind. Da mir durch dieses
Verfahren erheblicher Schaden zugefügt wurde, habe ich besonderes
Interesse an einer Auskunft über die zu meiner Person gespeicherten
Daten.<br />
<br />
Deshalb fordere ich Sie auf, mir mitzuteilen, ob über mich bei Ihrer
Behörde Daten erhoben wurden und gespeichert sind; wenn ja möchte ich
Auskunft darüber, um welche Informationen es sich handelt, aus welcher
Quelle diese Informationen stammen, seit wann diese Informationen
vorliegen und an wen diese Daten weitergegeben wurden. Bitte nennen Sie
mir auch die Rechtsgrundlage dafür, daß Sie Daten über mich speichern.<br />
<br />
<b><span style="font-size: large;">Antwort</span></b><br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
<b>Am 8. November antwortete Dr. Karrenberg »im Auftrag« für das Landesamt
für Verfassungs-schutz Hessen auf ein Auskunftsersuchen von Silvia
Gingold:</b></div>
<br />
Sehr geehrte Frau Gingold,<br />
<br />
(…) Die von mir durchgeführte Überprüfung anhand der von lhnen gemachten
personenbezogenen Angaben hat ergeben, daß Sie seit dem Jahre 2009 im
Bereich Linksextremismus gespeichert sind.<br />
<br />
Es ist hier bekannt, daß Sie am 15. Oktober 2011 im Rahmen der
GegenBuchMasse im Themenspektrum Antifaschismus für die Vorstellung der
Autobiographie von Peter Gingold als Referentin angekündigt waren. lhr
Vortrag war innerhalb der sogenannten »Langen Lesenacht« im autonomen
Szenetreff Café Exzess (vgl. Verfassungsschutzbericht 2010, S.134 und
201 1, S. 1 09 f., <a href="http://www.verfassungsschutz.hessen.de/" target="_blank">www.verfassungsschutz.hessen.de</a>) vorgesehen.<br />
<br />
Die Anti-Nazi-Koordination initiierte am 28. Januar 2012 eine
Demonstration unter dem Motto »staatliche Unterstützung für Nazis
beenden – Verfassungsschutz auflösen« in Frankfurt am Main. Sie wurden
als Rednerin zum Thema »40 Jahre Berufsverbote in der BRD« angekündigt.<br />
<br />
Über die hier genannten lnformationen hinaus vermag ich lhnen keine
Auskünfte zu erteilen. Unter Zugrundelegung des Zwecks der
Auskunftsregelung des § 18 LfV-Gesetzes muß das von lhnen geltend
gemachte Auskunftsinteresse gegenüber dem öffentlichen lnteresse an der
Geheimhaltung der Tätigkeit des Landesamtes für Verfassungsschutz Hessen
zurücktreten.<br />
<br />
Es kann heute nicht mehr festgestellt werden, ob in den Jahren 1974 bis
1977 Daten zu ihrer Person gespeichert waren. Wenn zu diesem Zeitpunkt
Datenspeicherungen zu ihrer Person vorgelegen haben, sind diese
zwischenzeitlich aufgrund der gesetzlichen Vorschriften gelöscht worden.
Die Speicherung personenbezogener Daten erfolgt auf Grundlage des § 6
HLfV-Gesetz. Sie sind zur Aufgabenerfüllung des Landesamtes für
Verfassungsschutz gemäß § 2 Abs. 1 HLfV-Gesetz erforderlich. Die Aufgabe
des Landesamtes für Verfassungsschutz besteht darin, den zuständigen
Stellen zu ermöglichen, rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen zur
Abwehr der Gefahren für die freiheitliche demokratische Grundordnung,
den Bestand und die Sicherheit des Bundes und der Länder zu treffen.<br />
<br />
Nach § 6 Abs. 6 HLfV-Gesetz prüft das Landesamt für Verfassungsschutz
spätestens nach fünf Jahren, ob gespeicherte personenbezogene Daten zur
Aufgabenerfüllung noch erforderlich sind. Sind sie das nicht, werden
diese gelöscht. (…)</div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-15162152880275835192012-11-05T01:30:00.001-08:002012-11-05T01:30:14.184-08:00"Verboten-Verfolgt-Vergessen"-Ein Film über die Verfolgung der politischen Opposition in der Adenauerzeit<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<img alt="Filmstill aus " Verboten Verfolgt Vergessen"" border="0" class="image_textfluss" height="158" src="http://www.nrhz.de/flyer/media/18325/Verboten-Verfolgt-Vergessen_240_web.jpg" width="260" /><div style="text-align: justify;">
"Verboten-Verfolgt-Vergessen"<br /><br />Ein Film über die Verfolgung der politischen Opposition in der Adenauerzeit<br /><br />Bereits kurz nach Ende des 2. Weltkriegs begann der "Kalte Krieg“. Vor diesem Hintergrund plante die Regierung unter Bundeskanzler Adenauer - trotz der erst wenige Jahre zurückliegenden Verbrechen der Wehrmacht - schon 1950 den Aufbau einer westdeutschen Armee. Gegen dieses Vorhaben gab es in der Bevölkerung große Proteste.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />Die Regierung Adenauer reagierte schnell. Das Strafrecht wurde durch die "Blitzgesetze“ geändert. Alle Bürgerinnen und Bürger, die gegen die Wiederbewaffnung oder z. B. für die Wiedervereinigung waren, konnten nun als Staatsfeinde verfolgt werden. <br /><br />Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) und andere oppositionelle Organisationen wurden verboten. Etwa 10.000 Menschen wurden zu teils langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt. Oftmals wurde ihre Existenz zerstört.</div>
<div style="text-align: justify;">
Über dieses Kapitel deutscher Geschichte wurde bislang weitgehend der Mantel des Schweigens ausgebreitet.</div>
<div>
<br />"Verboten-Verfolgt-Vergessen“ erzählt die Geschichte dieser Menschen. (PK)</div>
<div>
</div>
<div>
Laufzeit: ca. 57 Minuten, DVD, 16:9, D 2012</div>
<div>
Regie: Daniel Burkholz <br />Creative Producer: Sybille Fezer<br />Interviews: Daniel Burkholz, Sybille Fezer <br />Kamera: Ruzbeh Sadeghi <br />Schnitt und Postproduktion: Gunnar Walther <br />Produktion: Roadside Dokumentarfilm<br />Copyright: Roadside Dokumentarfilm / Daniel Burkholz</div>
<div>
Fotos - Proteste gegen die Wiederbewaffnung, KPD-Verbot, FDJ-Verbot, Autoren: Toni Tripp, Archiv Ruhr Museum Essen und Manfred Tripp, Archiv Hamburger Institut für Sozialforschung<br /><br /><strong>Erste Vorführungen des Films:</strong><br /><br /><div>
<strong><em>Premiere: Freitag, dem 19. Oktober, läuft "Verboten-Verfolgt-Vergessen" im Central Kino, Rosenthalerstr. 34, in Berlin.</em></strong></div>
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Am Donnerstag, dem 8. November, läuft "Verboten-Verfolgt-Vergessen" im Kino Pelmke, in Hagen.</div>
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Am Sonntag, dem 11. November, läuft "Verboten-Verfolgt-Vergessen" im "Kult 41", in Bonn.</div>
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Am Donnerstag, dem 15. November, läuft "Verboten-Verfolgt-Vergessen" im "Trotz Allem", in Witten.</div>
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Am Montag, dem 19. November, läuft "Verboten-Verfolgt-Vergessen" im Wichernhaus, in Dortmund.</div>
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</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-37074269864174770032012-09-24T13:23:00.001-07:002012-09-24T13:23:11.829-07:00Gerhard Bialas - 60 Jahre vom Verfassungsschutz überwacht<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<br />
<div id="ja-pathway">
</div>
<div class="article-tools clearfix">
<div class="article-meta">
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<div class="buttonheading">
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</div>
<div style="text-align: justify;">
<img alt="Gerhard_Bialas" height="200" src="http://www.kommunisten.de/images/stories/2012/deutschland/Gerhard_Bialas.jpg" style="float: left; margin-right: 10px;" width="300" />24.09.2012:
Landauf, landab wird in diesem Jahr 60 Jahre Baden Württemberg
gefeiert. Und in der Tat durch die Hände Arbeit und den Geist von
Millionen arbeitenden Menschen wurde vieles erreicht. So wurde Baden
Württemberg zu einem der reichsten Regionen in Europa. Die Kehrseite
davon. 60 Jahre Baden Württemberg sind auch 60 Jahre Überwachung der
kommunistischen Partei, 40 Jahre Berufsverbote und mehr als 60 Jahre
Überwachung des Kommunisten Gerhard Bialas, der über 30 Jahre dem
Gemeinderat von Tübingen und über 20 Jahre dem Kreistag angehörte. Und
die Bespitzelung geht auch unter der grün-roten Landesregierung weiter.</div>
<div style="text-align: justify;">
Eine unrühmliche fast unglaubliche Geschichte, die nur begreift wer
hinter das System des Kapitalismus, seiner Machenschaften und seiner
geschaffenen Macht- und Überwachungsorgane blickt und diese durchschaut.
Gerhard Bialas war von 1975 bis 1994 Stadt– und Kreisrat der DKP.
Danach als Kommunist für die Tübinger Linke (TÜL) und für das
Wahlbündnis TÜL/PDS bis 2005 im Gemeinderat und im Kreistag. Er war
darüber hinaus bis zu seiner Rente 27 Jahre als Gärtnermeister im
botanischen Garten der Universität Tübingen beschäftigt. Viele Jahre
gewählter Vertreter der Uni-Beschäftigten im Senat, im Großen Senat und
im Personalrat.</div>
<div style="text-align: justify;">
Gerhard Bialas zog sich 2005 nach 30 Jahren mit 75 Jahren aus
Altersgründen von der gemeinderätlichen Parlamentsarbeit zurück. Nicht
aber von der Politik. Nicht von der Arbeit als überzeugter Kommunist und
konsequenter Vertreter der Interessen der Tübinger Bevölkerung und der
kleinen Leute. Bei Aktionen, in Bürgerinitiativen, Demonstrationen durch
Leserbriefe steckt er mit seinen heute 81 Jahren noch immer „den Finger
in die Wunde.“ Oder wie er bei seinem damaligen Ausscheiden formulierte
„ich werde weitermachen und „manchen weiterhin auf den Wecker gehen,
bis es bei ihnen klingelt.“</div>
<div style="text-align: justify;">
Für seinen langen ehrenamtlichen Einsatz bekam Gerhard Bialas im Jahr
2002 das Verdienstabzeichen in Silber und 2005 in Gold des Städtetags
von Baden Württemberg. Der Präsident des Städtetages, der Bruchsaler OB
Doll (CDU) und dessen Tübinger SPD-Amtskollegin Brigitte Russ-Scherer
appellierten an den damaligen Ministerpräsidenten Teufel die Überwachung
von Gerhard Bialas zu überdenken, da sich Bialas „stets auf dem Boden
des Grundgesetzes, der Landesverfassung und der Gemeindeordnung Baden
Württemberg bewegt“ habe. Darüber hinaus erhielt Gerhard Bialas im Jahr
2004 vom Landkreistag Baden Württemberg die Landkreismedaille verliehen
und 1993 eine Urkunde, in der die CDU Landesregierung ihm für die „treu
geleistete Arbeit Dank und Anerkennung“ ausspricht. Kein Wort also, dass
Bialas ein „Verfassungsfeind“ sei, sondern er auf dem Boden des
Grundgesetzes und der Landesverfassung agiert, handelt und diese
umsetzt. Mehr noch: Gerhard Bialas hat diese gegen alle
antidemokratischen Angriffe offensiv verteidigt.</div>
<div style="text-align: justify;">
Doch all dieses Lob nutzt ihm nichts. Seiner mehrfach erhobenen
Forderung die diskriminierenden Tätigkeiten des Verfassungsschutzes
gegen sich und seine Partei die DKP einzustellen, kamen die früheren
Landesregierungen der CDU nicht nach. Überwachung und Bespitzelungen
gingen und gehen munter weiter. War das von den ehemaligen Nazigrößen
und Ministerpräsidenten unseres Landes wie Kurt Georg Kiesinger oder dem
fürchterlichen Nazijuristen Hans Filbinger oder ihren Nachfolgern. Sie
alle waren auf dem rechten Auge blind. Sie alle hofierten die Rechten
und kriminalisierten die Linken.</div>
<div style="text-align: justify;">
Durch den Druck einer breiten demokratischen Öffentlichkeit wurde die
57 Jahre anhaltende CDU Herrschaft in Baden Württemberg beendet. Doch
nicht nur bei „Stuttgart 21“ macht sich die Koalition von Grünen und
SPD, von Kretschmann und Schmid zum Vollstrecker dessen, woran u.a.
Mappus scheiterte. Auch was die Bespitzelung und Überwachung von
KommunistInnen und DemokratInnen anbelangt macht diese Regierung munter
weiter. Es gibt keine Neubewertung der Verfassungsschutz-Überwachung.
Auch nicht nach all den systemischen Verfilzungen und Verflechtungen
staatlicher Behörden im Zusammenhang mit der Blutspur die die NSU durch
die Bundesrepublik zog.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<span style="font-size: large;"><strong>Bialas weiterhin im Visier des „Verfassungsschutzes“</strong></span><br />
<div style="text-align: justify;">
<img alt="Bialas_Brief_300112" height="200" src="http://www.kommunisten.de/images/stories/2012/deutschland/Bialas_Brief_300112.jpg" style="float: right; margin-left: 10px;" width="300" />Empört
darüber wandte sich Gerhard Bialas „nach 40 Jahren Radikalenerlaß“ am
30. Januar, dem 79. Jahrestages der Machtübertragung auf Hitler, an den
Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne), mit der Aufforderung,
die diskriminierenden Tätigkeiten, Bespitzelung und Überwachung gegen
seine Person zu beenden (siehe Anhang). In seinem Schreiben formuliert
er u.a.<br />Er sei nun „80 Jahre alt, davon 60 Jahre bespitzelt, obwohl
ich nie straffällig wurde. Der Grund bestehe lediglich darin, dass ich
Mitglied der DKP bin.“ Mit seiner Forderung verbindet Gerhard Bialas
die Hoffnung an den Ministerpräsidenten „nicht … einfach alte Antworten
zu geben. Mit dem Ablösen der schwarz-gelben Landesregierung sollte
sich auch hier einiges zur Stärkung der Demokratie ändern.“</div>
<div style="text-align: justify;">
Doch weit gefehlt: Die neue Landesregierung hat keine neuen Antworten
und so bleibt es bei den alten. Es ähneln sich die Antworten an Gerhard
Bialas zu seiner weiteren Bespitzelung und Überwachung vor 10 Jahren
aus dem Ministerium von Erwin Teufel (CDU) mit denen aus dem
Staatsministerium von Kretschmann heute. Allerdings ein Unterschied gibt
es. Gerhard Bialas ist mittlerweile 80 Jahre alt. Und so schreibt die
Landesregierung. „Auch der Verweis auf ihr hohes Alter vermag die
Beendigung der Beobachtung nicht zu begründen. Entscheidend ist
vielmehr, ob Ihrerseits eine aktive Betätigung für verfassungsfeindliche
Bestrebungen unterbleibt. Dies ist nicht der Fall. … Ihr Alter findet
insofern Berücksichtigung, als das Landesamt für Verfassungsschutz
verpflichtet ist, bei Personen über 70 Jahren in kürzeren Abständen als
bei jüngeren Personen zu prüfen, ob die Voraussetzungen für eine
Beobachtung weiter vorliegen.“</div>
<div style="text-align: justify;">
Die Antwort der Landesregierung auf seine Forderung ahnend,
formulierte Gerhard in seinem Brief an Kretschmann weiter: Es ist eine
„unglaubliche Anmaßung mir Verfassungsfeindlichkeit zu unterstellen.“ Er
habe „ein großes Unbehagen angesichts der Vorkommnisse um V-Leute aus
dem Nazispektrum, dass ich als Antifaschist möglicherweise von Leuten
bespitzelt und bedroht werde, die zu denen gehören könnten.“ Seine
Konsequenz und Forderung daraus an die Landesregierung, sie „solle den
„Verfassungsschutz“ auflösen, (der Bund auch) um damit die
verfassungsgemäßen Rechte der BürgerInnen zu schützen.“<br />Anstatt die
enormen finanziellen Mittel der Bespitzelung gegen „ihn und andere Linke
zu verplempern“ fordert er „diesen Unsinn einzustellen“ und diese
Mittel für sinnvolle Aufgaben zu verwenden.</div>
<div style="text-align: justify;">
Was die Landesregierung von ihm will, spricht Gerhard ganz offen aus.
„Sie wollen, dass ich aus der DKP austrete. Doch den Gefallen werde ich
ihnen nicht tun“ sagt er stolz, selbstbewusst, überzeugend und trotzig
„Meine Mitgliedschaft in der DKP endet frühestens mit meinem Tod.“</div>
<br />
Text: Dieter Keller<br />
<br />
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Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-46585964074832894142012-09-20T08:01:00.000-07:002012-09-20T08:08:32.000-07:00Erklärung vor dem Göttinger Amtsgericht<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong><em>Wir dokumentieren hier die Erklärung des jungen Genossen vor dem Göttinger Amtsgericht:</em></strong></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">"Heute stehe ich vor dem Amtsgericht als Angeklagter. Nicht weil ich etwas verbrochen habe, sondern weil ich als kommunistischer Demokrat aktiv bin.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Staatliche Repression ist in meiner Familie nichts Neues. Ich bin Kommunist in dritter Generation. Bereits mein Großvater wurde vom Geheimdienst des ägyptischen Präsidenten Gamel Abdel Nasser verhaftet und gefoltert. Er verlor zudem seine Lizenz als Rechtsanwalt zu arbeiten, weil er ein Aktivist der Kommunistischen Partei und Verteidiger der Sache der Arbeiter war.</span><a href="http://www.blogger.com/null" id="more-88"></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Mein Vater musste mehrmals sein Studium abbrechen und erhielt in allen arabischen Staaten Einreiseverbot. Er wurde im Irak unter Saddam Hussein verhaftet, zum Tode verurteilt und gefoltert. Durch Gefangenenaustausch kam er schließlich frei, um dann vom syrischen Regime unter Hafiz Al-Assad (dem Vater des heutigen syrischen Präsidenten) verhaftet und gefoltert zu werden.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Selbst ich wurde mit dreizehn Jahren vom syrischen Geheimdienst für Nationale Angelegenheiten verhört. Ich musste mit meinen Eltern Syrien verlassen, weil meine Eltern sich für die Freilassung politischer Gefangener und für die Belebung der syrischen Zivilgesellschaft eingesetzt hatten. 2002 kamen wir in die Bundesrepublik Deutschland, wo wir Asyl beantragten. Daraufhin mussten wir sechs Jahre in einem Isolationslager im Thüringer Wald vegetieren. Aber wir blieben erhobenen Hauptes im Kampf gegen das Isolationsregime und die Apartheid-Gesetze der Bundesrepublik Deutschland, namentlich die Residenzpflicht. In diesen sechs Jahren haben wir den Rassismus in diesem Land kennengelernt. Keine Rechte zu besitzen, die ständige Angst vor Erniedrigung durch Polizisten zu erfahren, weil man sein Menschenrecht auf Bewegung und politische Aktivität wahrgenommen hat. In ständiger Angst vor nächtlicher Abschiebung durch vermummte Polizisten, die uns damit in Folter und Tod geschickt hätten. Die Erniedrigung wegen des deutschen sogenannten „Gutscheinsystems“ im Supermarkt jedesmal als Asylant gebrandmarkt zu werden. Durch Androhung der Ausländerbehörde von der Schule verwiesen zu werden und der Willkür, als von dort mein Antrag auf ein Studium untersagt wurde, obwohl damals die Universität Jena keinerlei Einwände gegen meinen Studienbeginn hatte. Dieses Leben, sechs Jahre lang, hat mich und meine Eltern geprägt. Wir haben den Kampf dagegen stets geführt. Gemeinsam mit Freunden von The Voice Refugee Forum und von der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migranten standen wir fest für die Menschenwürde in diesem Land.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Ich erzähle diese Geschichte unserer syrischen kommunistischen Familie mit ihren zwei Perspektiven, einmal in ihrer Heimat und einmal in ihrem Exil. Und wenn ich gegen Schünemann, Kruse und Co. protestiere, dann sollen sie wissen, dass hier ein Betroffener dieser Politik vor ihnen steht. Ich und meine Familie kennen die Geheimdienste, die Polizei und den institutionellen Rassismus aufgrund eigener Erfahrung. Ich bin in diesem Sinne ein Überzeugter, aber kein Täter.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Und erneut steht ein Kommunist vor einem deutschen Gericht. Das hat Tradition in Deutschland. Vom Kommunistenprozess in Köln vor zwei Jahrhunderten hin zur Verfolgung der politischen Führung des sozialistischen Deutschlands, der Deutschen Demokratischen Republik. Immer handelt es sich dabei um politische Schauprozesse. Es soll an Einzelnen ein Exempel statuiert werden, um eine ganze Bewegung zu delegitimieren. Ankläger werden dabei zu Angeklagten, Angeklagte werden zu Anklägern. Angeklagt gehört hätten heute vor diesem Gericht allerdings zwei andere Männer:</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Zum einen der zweifache Gewinner des Titels „Abschiebeminister des Jahres“ und zweifache Träger des Big Brother Awards, Herr Uwe Schünemann, Innenminister des Landes Niedersachsen. Zum anderen sein ehemaliger stellvertretender Inlandsgeheimdienstchef Herr Robert Kruse, derzeitiger Polizeichef Göttingens.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Anklageschrift würde wie folgt lauten: Der Herr Innenminister ist politisch verantwortlich für den Tod des Flüchtlings Shambu Lama aus Meinersen, der durch das widerrechtliche Handeln der dem Innenminister unterstehenden Ausländerbehörde Gifhorn in den „Freitod“ getrieben wurde. Shambu Lama wollte mit seinem Sohn zusammenziehen, um gemeinsam mit ihm zu leben, doch die Ausländerbehörde verweigerte ihm seinen Wunsch und drohte mit Abschiebung. Shambu Lama sprang daraufhin aus Verzweiflung vor einen Zug und starb.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Herr Schünemann ist auch für die Abschiebung von schwangeren Frauen verantwortlich. Unter anderem die Abschiebung der im vierten Monat schwangeren Syrerin Abta Houran am 7. Juli 2009. Sie wurde nach ihrer Ankunft in Syrien umgehend von syrischen Behörden festgenommen. Der wohl noch bekanntere Fall ist der der libanesischen Frau Gazale Salame. Sie wurde von ihrem Ehemann und ihren Kindern durch deutsche Polizei getrennt und trotz ihrer Schwangerschaft abgeschoben, und zwar in das ihr völlig fremde Land Türkei. Die Abschiebung von Frau Salame fand auf persönliches Drängen des Innenministers statt. Die Liste von schändlichen Abschiebungen ließe sich noch ergänzen. Der Innenminister soll die Ausländerbehörden sogar zu noch rigoroserem Verhalten angespornt haben, so viele Medienberichte.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Der Innenminister veranlasste im Jahr 2003 auch den ersten Einsatz von Überwachungsdrohnen bei Anti-Castor-Protesten und ist Betreiber und Befürworter massiver Einschränkungen der demokratischen Rechte, so u.a. des Versammlungsgesetzes. Er steht auch für präventive Überwachung von Email-Verkehr und Telefongesprächen.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Herr Uwe Schünemann ist damit natürlich nicht als Person gemeint, sondern als Stellvertreter eines institutionellen Rassismus in krassester Form: nämlich Abschiebung, Ausgrenzung, Isolation und Menschenverachtung. Er steht ebenfalls stellvertretend für eine Reihe antidemokratischer Gesetzgebungen im Bereich des Ausbaus der Geheimdienste, der Einschränkung des Versammlungsgesetzes und diversen politischen Angriffen auf Demokraten, Antifaschisten und Kommunisten.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Auf der anderen Seite steht Herr Robert Kruse als ehemaliger stellvertretender Leiter des niedersächsischen Inlandsgeheimdiensts, dem sogenannten Verfassungsschutz, nun als derzeitiger Chef der Göttinger Polizei. Zuallererst überkommt einen dabei das Befremden und Fremdschämen gegenüber dem Land Niedersachsen, eine solche Personalentscheidung getroffen zu haben, die ein Angriff ist auf den Geist des Grundgesetzes und die von Mitgliedern der Anti-Hitler-Koalition beschlossenen Potsdamer Abkommen, in denen eine Verschmelzung von Geheimdienst und Polizei strikt untersagt wird. Das ist ein Schritt zur Abschaffung der bürgerlichen Demokratie von rechts, indem man den stellvertretenden Geheimdienstchef zum Polizeichef beruft und den Polizeichef zum Geheimdienstchef – eine personelle Verschmelzung, die Besorgnis bei jedem Demokraten und Antifaschisten hervorrufen sollte.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Herr Robert Kruse ist damit natürlich auch nicht als Person gemeint, sondern als Stellvertreter für die polizeilichen widerrechtlichen Maßnahmen gegen Abschiebegegner und Antifaschisten im Rahmen des sogenannten „Tee-Küchen-Vorfalls“, für die Verfolgung eines jungen Mannes, der wochenlang untertauchen und dann unrechtmäßig seine DNA abgeben musste. Herr Kruse steht stellvertretend für die Überwachung von demokratischen und antifaschistischen Organisationen wie der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) oder Einzelpersonen wie dem Göttinger Journalisten Kai Budler durch den Inlandsgeheimdienst und für die Überwachung der Kommunisten, die letztendlichen Kämpfer für Menschenrechte.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Beide, Herr Schünemann und Herr Kruse, waren im Januar diesen Jahres vom rechten Studierendenverband der CDU in die Universität eingeladen worden. Ihnen stellten sich mehrere hundert Demokraten, Antifaschisten und Kommunisten friedlich in dem Weg. Die Polizei aber prügelte trotz reibungslosen Ablaufes der Veranstaltung in die Menge.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Daher kurz noch zur Polizei, obwohl sie kein direkter politischer Gegner ist. Der Göttinger Polizei geht es heute mit diesem Prozess darum, ihr Gesicht zu bewahren, nachdem sie an jenem Januartag in bürgerlichen Medien wie dem NDR als Prügelpolizei dargestellt wurde. Es geht um Nachlieferung einer Begründung für ihre brutale Gewaltorgie gegen demokratische und antifaschistische Studierende wie mich. Ein Zitat eines Ihrer Kollegen, Richter Steinhof aus Dessau, zum Verhalten der gesamten Polizei Dessau im Rahmen der Gerichtsverhandlung um den Mord an dem Flüchtling Oury Jalloh spricht, meine ich, Bände über den Geist der deutschen Polizei:</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">„Was hier geboten wurde, war kein Rechtsstaat, und Polizeibeamte, die in besonderem Maße dem Rechtsstaat verpflichtet waren, haben eine Aufklärung verunmöglicht.“</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Es ist kein Geheimnis, dass in der Polizei ein sogenannter Korps-Geist vorherrscht, in der immer mehr prügelnde Polizisten sich gegenseitig durch Absprachen vor strafrechtlicher Verfolgung – wie der Fall Oury Jalloh zeigt – schützen. Polizisten sind Instrumente des bürgerlichen Staates um die demokratische und fortschrittliche Bewegung zu unterdrücken. Sie werden häufig vor Einsätzen politisch gedrillt. Gedrillt gegen uns, jene Demokraten, die gegen Rassismus, Sozial- und Demokratieabbau vorgehen. Max Reimann, Vorsitzender der verbotenen KPD, sagte zur Verabschiedung des Grundgesetzes 1949: „Wir unterschreiben nicht. Es wird jedoch der Tag kommen, da wir Kommunisten dieses Grundgesetz gegen die verteidigen werden, die es angenommen haben!“</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Die Verteidigung der bürgerlichen Demokratie gegen ihre Feinde von rechts und gegen die politische Elite dieses Landes ist eine Linie der Kommunisten, die trotz KPD-Verbot und Berufsverbote nicht geändert wurde. Wenn Sie mich heute verurteilen, dann ist es nicht nur meine Person, die sie aburteilen, sondern die demokratische und antifaschistische Bewegung. Eine demokratische und antifaschistische Bewegung, welche gegen die rechten Feinde der Demokratie protestiert hat, die protestiert hat gegen Abschiebeminister Schünemann und Ex-Geheimdienst-Chef Kruse. Es wäre ein Urteil gegen die demokratischen und antifaschistischen Kräfte, gegen die Demokratie."</span><br />
<span style="font-family: Arial;"></span><br />
<a href="http://sdajgoettingen.blogsport.de/">Quelle: SDAJ Göttingen</a></div>
</div>
Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4525962116545039085.post-6916249687533696672012-09-20T07:55:00.002-07:002012-09-20T08:08:52.655-07:00Freispruch! - Politischer Prozeß in Göttingen<div dir="ltr" style="text-align: left;" trbidi="on">
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Am 10.01.2012 organisierte der konservative Studierendenverband Ring Christlicher Studenten (RCDS) im Zentralen Hörsaalgebäude der Universität eine Veranstaltung mit Innenminister Uwe Schünemann (CDU) und dem Göttinger Polizeipräsidenten Robert Kruse unter dem Titel „Sicherheitspolitik in Niedersachsen und Göttingen im Speziellen“. Der CDU-nahe Studierendenverband wollte sich mit dieser provokativen Veranstaltung in der Endphase des Uni-Wahlkampfes ins Gespräch bringen und Stimmung gegen linke Politik machen. Ein breites Bündnis aus AStA, Fachschaften und Basisgruppen, studentischen Hochschulgruppen sowie antifaschistischen und antirassistischen Initiativen mobilisierte zu Gegenprotesten, um gemeinsam ein Zeichen gegen die Law-and-Order-Politik des niedersächsischen Abschiebe- und Innenministers zu setzen. Mittels einer symbolischen Menschenblockade vor dem Eingang der RCDS-Veranstaltung wurde gegen die von Schünemann und Kruse betriebene reaktionäre Politik protestiert. </span><a href="http://www.blogger.com/null" id="more-86"></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">All dies war den beiden Herren offenbar ein Dorn im Auge, so dass sie ein größeres Polizeiaufgebot gegen die Protestversammlung in Stellung brachten. Zum Einsatz kam dabei auch die seit Anfang 2012 in Göttingen stationierte Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE), die mittlerweile für ihr unverhältnismäßiges und brutales Vorgehen bekannt ist. Wie u.a. in einem Fernsehbeitrag des NDR über den Polizeieinsatz zu sehen war, stürmte diese geschlossene Polizeieinheit ohne äußeren Anlass in die vor dem Hörsaal friedlich versammelte Menschenmenge und traktierte die Anwesenden mit Knüppeln, Faustschlägen und Tritten. Hierbei erlitten mehrere Demonstrierende Verletzungen. Sämtliche vor dem Hörsaal befindlichen Personen wurden unter polizeilichem Gewalteinsatz aus dem Uni-Gebäude getrieben. Die losgelassene BFE-Einheit setzte somit das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit faktisch außer Kraft.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Bei der Abfahrt des Ministers im Dienstfahrzeug kam es auf dem Uni-Campus erneut zu unverhältnismäßigen Polizeieinsätzen gegen spontane Sitzblockaden. Personen, die sich vor dem Fahrzeugkonvoi auf die Straße setzten, wurden dabei mit unverhältnismäßiger Polizeigewalt entfernt. Insgesamt sind mehrere Strafverfahren gegen Demonstrierende eingeleitet worden. Einige vom Polizeieinsatz Betroffene haben ihrerseits Anzeigen gegen Polizeibeamte gestellt.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;">Während einer Demonstration am 10. März 2012 in der Göttinger Innenstadt anlässlich des Internationalen Frauenkampftags wurde ein Göttinger Antifaschist von der Polizei angehalten, seine Personalien wurden festgestellt und ihm wurde eröffnet, dass ein Verfahren anlässlich des Schünemannbesuchs vom 10.01.2012 gegen ihn laufe. Konkret lautet der Vorwurf auf Widerstand gegen die Polizei sowie Körperverletzung an einem Polizisten. Im Juli 2012 wurde ihm ein Strafbefehl über 50 Tagessätze á 15 EUR (also insg. 750 EUR) zugestellt, gegen den er Widerspruch eingelegt hat.</span></div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial;"></span> </div>
<div style="text-align: justify;">
<span style="font-family: Arial, Helvetica, sans-serif;"><strong>Am Donnerstag, dem 20.09.2012 fand nun der Prozess gegen den Antifaschisten vor dem Amtsgericht Göttingen statt. Er endete mit einem Freispruch in allen Punkten der Anklage.</strong></span><br />
<strong><span style="font-family: Arial;"></span></strong><br />
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