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Dienstag, 30. April 2013

Wir trauern um unseren Genossen Gerd Deumlich


26. Juni 1929 - 23. April 2013
Am Abend des 23. April starb unser Genosse Gerd Deumlich plötzlich und trotz seines Alters unerwartet. Wir trauern mit seinen beiden Söhnen und Grit, seiner Frau und Genossin, die über 60 Jahre immer fest zu ihm stand und die Familie zusammenhielt. Gemeinsam haben wir einen von tiefem Humanismus geprägten, vielseitig literarisch und künstlerisch gebildeten, an der Basis verankerten, erfahrenen, warmherzig-freundlich-bescheidenen kommunistischen Journalisten verloren, der sein politisches Leben lang konsequent gegen Krieg, Faschismus, Militarismus und Rassismus, für die sozialen, demokratischen, kulturellen Interessen der Arbeiterklasse und ihre sozialistische Zukunft gekämpft hat.
Gerd Deumlich wurde am 26. Juni 1929 in Brieg/Schlesien geboren, erlernte nach der Schule den Beruf des Landvermessungstechnikers. Sohn eines "Moorsoldaten" - sein Vater saß als KZ-Häftling im Emsland und später in Dachau ein - wurde Gerd im Frühjahr 1946 Mitglied der KPD und der FDJ in Westdeutschland.
Schon früh arbeitete er als Journalist daran mit, die politische Landschaft der Nachkriegszeit zu vermessen, zu analysieren, zu kommentieren, mit dem Ziel zu verstehen, verständlich zu machen, Partei zu ergreifen und die Verhältnisse im Interesse der Arbeiterklasse zu verändern. Dafür verurteilte ihn die Adenauer-Justiz Mitte der 1950er Jahre als jungen Chefredakteur der damals schon illegalen FDJ-Zeitung "Junges Deutschland" zu zweieinhalb Jahren Gefängnis.
Im März 1969 wurde Gerd Deumlich - mit seiner Familie aus dem DDR-Exil in die Bundesrepublik zurückgekehrt - erster Chefredakteur der UZ. Ab Anfang der 70er Jahre trug er dann für lange Jahre als Präsidiumsmitglied im Parteivorstand Verantwortung für die nachhaltig ausstrahlende Kulturpolitik der DKP. Nach der bitteren Niederlage von 1989/90 zog er sich nicht resigniert zurück, sondern forderte und förderte in der UZ und in den Marxistischen Blättern als deren verantwortlicher Redakteur, Mitherausgeber und Verlagsgesellschafter selbstkritisches Nachdenken über die Ursachen dieser Niederlage und Neuvermessung der weltpolitischen Landschaft, immer noch mit dem Ziel zu verstehen, verständlich zu machen, weiter Partei zu ergreifen ...
Das tat er nicht nur in und mit seiner Partei, der DKP, deren aktueller Zustand ihn mit Sorge erfüllte, sondern auch in und mit seiner Gewerkschaft ver.di, der Initiative zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges und der VVN-BdA, deren Bundesausschuss er angehörte. Gerd Deumlich hinterlässt eine große Lücke, aber auch viel Nachlesbares und viele MitstreiterInnen, die sich seiner über Parteigrenzen hinweg mit Respekt und Hochachtung gern erinnern. 


Parteivorstand der DKP

Neue Impulse Verlag GmbH

Redaktion und Herausgeberkreis
der Marxistischen Blätter

Redaktion Unsere Zeit

DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen

DKP-Kreisvorstand Essen

DKP-Gruppe Frohnhausen/Holsterhausen

Initiative zur Rehabilitierung
der Opfer des Kalten Krieges - IROKK

SDAJ-Bundesvorstand
 

Die Trauerfeier von Gerd Deumlich findet am 10. Mai 2013 ab 12.30 Uhr in der Trauerhalle des Essener Süd-West-Friedhofes, Fulerumer Straße statt. 

Statt Blumen und Kränzen bitten wir im Sinne von Gerd Deumlich um Spenden für die Marxistischen Blätter auf das Konto des Parteivorstandes der DKP, Konto-Nummer 400 248 7502, GLS Bank (BLZ) 430 609 67, Stichwort Gerd Deumlich.