26. Juni 1929 - 23. April 2013 |
Am
Abend des 23. April starb unser Genosse Gerd Deumlich plötzlich und
trotz seines Alters unerwartet. Wir trauern mit seinen beiden Söhnen und
Grit, seiner Frau und Genossin, die über 60 Jahre immer fest zu ihm
stand und die Familie zusammenhielt. Gemeinsam haben wir einen von
tiefem Humanismus geprägten, vielseitig literarisch und künstlerisch
gebildeten, an der Basis verankerten, erfahrenen,
warmherzig-freundlich-bescheidenen kommunistischen Journalisten
verloren, der sein politisches Leben lang konsequent gegen Krieg,
Faschismus, Militarismus und Rassismus, für die sozialen,
demokratischen, kulturellen Interessen der Arbeiterklasse und ihre
sozialistische Zukunft gekämpft hat.
Gerd Deumlich wurde am 26. Juni 1929 in
Brieg/Schlesien geboren, erlernte nach der Schule den Beruf des
Landvermessungstechnikers. Sohn eines "Moorsoldaten" - sein Vater saß
als KZ-Häftling im Emsland und später in Dachau ein - wurde Gerd im
Frühjahr 1946 Mitglied der KPD und der FDJ in Westdeutschland.
Schon früh arbeitete er als Journalist daran mit,
die politische Landschaft der Nachkriegszeit zu vermessen, zu
analysieren, zu kommentieren, mit dem Ziel zu verstehen, verständlich zu
machen, Partei zu ergreifen und die Verhältnisse im Interesse der
Arbeiterklasse zu verändern. Dafür verurteilte ihn die Adenauer-Justiz
Mitte der 1950er Jahre als jungen Chefredakteur der damals schon
illegalen FDJ-Zeitung "Junges Deutschland" zu zweieinhalb Jahren
Gefängnis.
Im März 1969 wurde Gerd Deumlich - mit seiner
Familie aus dem DDR-Exil in die Bundesrepublik zurückgekehrt - erster
Chefredakteur der UZ. Ab Anfang der 70er Jahre trug er dann für lange
Jahre als Präsidiumsmitglied im Parteivorstand Verantwortung für die
nachhaltig ausstrahlende Kulturpolitik der DKP. Nach der bitteren
Niederlage von 1989/90 zog er sich nicht resigniert zurück, sondern
forderte und förderte in der UZ und in den Marxistischen Blättern als
deren verantwortlicher Redakteur, Mitherausgeber und
Verlagsgesellschafter selbstkritisches Nachdenken über die Ursachen
dieser Niederlage und Neuvermessung der weltpolitischen Landschaft,
immer noch mit dem Ziel zu verstehen, verständlich zu machen, weiter
Partei zu ergreifen ...
Das tat er nicht nur in und mit seiner Partei,
der DKP, deren aktueller Zustand ihn mit Sorge erfüllte, sondern auch in
und mit seiner Gewerkschaft ver.di, der Initiative zur Rehabilitierung
der Opfer des Kalten Krieges und der VVN-BdA, deren Bundesausschuss er
angehörte. Gerd Deumlich hinterlässt eine große Lücke, aber auch viel
Nachlesbares und viele MitstreiterInnen, die sich seiner über
Parteigrenzen hinweg mit Respekt und Hochachtung gern erinnern.
Parteivorstand der DKP
Neue Impulse Verlag GmbH
Redaktion und Herausgeberkreis
der Marxistischen Blätter
Redaktion Unsere Zeit
DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen
DKP-Kreisvorstand Essen
DKP-Gruppe Frohnhausen/Holsterhausen
Initiative zur Rehabilitierung
der Opfer des Kalten Krieges - IROKK
SDAJ-Bundesvorstand
Neue Impulse Verlag GmbH
Redaktion und Herausgeberkreis
der Marxistischen Blätter
Redaktion Unsere Zeit
DKP-Bezirksvorstand Ruhr-Westfalen
DKP-Kreisvorstand Essen
DKP-Gruppe Frohnhausen/Holsterhausen
Initiative zur Rehabilitierung
der Opfer des Kalten Krieges - IROKK
SDAJ-Bundesvorstand
Die Trauerfeier von Gerd Deumlich findet am
10. Mai 2013 ab 12.30 Uhr in der Trauerhalle des Essener
Süd-West-Friedhofes, Fulerumer Straße statt.
Statt Blumen und Kränzen bitten wir im Sinne von
Gerd Deumlich um Spenden für die Marxistischen Blätter auf das Konto des
Parteivorstandes der DKP, Konto-Nummer 400 248 7502, GLS Bank
(BLZ) 430 609 67, Stichwort Gerd Deumlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen